Der 400-m-Hürdenläuferin Lea Sprunger glückt beim Diamond-League-Meeting in Rom der Schnelligkeitstest über 400 m flach.
Die Westschweizerin kam in 51,56 Sekunden bis auf 24 Hundertstel an den Schweizer Rekord von Anita Protti aus dem Jahr 1990 heran. Wäre Sprunger nicht Bahn 1 mit den engen Kurven zugeteilt worden, wäre möglicherweise noch mehr drin gelegen. Gleichwohl ist ihre Leistung hoch einzustufen. Die WM-Limite für London unterbot Sprunger um eine halbe Sekunde.
Die ehemalige Mehrkämpferin und aktuelle Schweizer Rekordhalterin über 200 m pulverisierte ihren alten Freiluft-Bestwert (53,49 in den Jahren 2014 und 2015) um beinahe zwei Sekunden. Vergangenen Winter leuchteten für Sprunger in der Halle von Magglingen sogar 51,46 auf. Allerdings lassen sich die Indoor-Zeiten – auch wegen der angewinkelten Kurven – nicht mit den Werten in einem Stadion vergleichen.
Lea Sprunger setzt an den Titelkämpfen im August auf den Hürdenlauf. Das Jahr 2017 wird also in dieser Disziplin abgerechnet werden. Die Europameisterschafts-Dritte von Amsterdam 2016 trifft am Samstag in Genf auf ihre Teamkollegin Petra Fontanive, die sich ebenfalls bereits als Hürdenläuferin für die Weltmeisterschaften in London qualifiziert hat.
Mujinga Kambundji zeigte in Rom einen durchzogenen Auftritt. Die Bernerin lief im 100-m-Lauf bei leichtem Rückenwind und Temperaturen über 20 Grad Celsius für ihre Verhältnisse mässige 11,40 Sekunden. Am vergangenen Pfingstwochenende hatte die Europameisterschafts-Dritte noch mit Werten von 11,24 und 11,26 überzeugt. Als Siegerin liess sich Dafne Schippers feiern. Die Niederländerin blieb in 10,99 als einzige Läuferin unter der 11-Sekunden-Marke.
Frühes Out
Die Schweizer Stabhochspringerinnen Nicole Büchler und Angelica Moser erwischten in Rom nicht ihren besten Abend. Büchler meisterte mit 4,40 m ebenso nur ihre Einstiegshöhe wie Moser, die 4,20 m überquerte. Büchler musste auf 4,55 m die Segel streichen. Nächste Woche bestreitet die Olympia-Sechste von Rio de Janeiro gleich zwei Einsätze in der Diamond League – am Donnerstag in Oslo und am Sonntag in Stockholm.
Dass es die beiden Schweizerinnen besser machen können, haben sie in den vergangenen Wochen bewiesen. Sowohl Büchler als auch Moser dürfen Anfang August beim Saisonhöhepunkt in London starten.
Vier Jahresweltbestleistungen
Der Stabhochsprung der Frauen sorgte allerdings aus internationaler Sicht für ein Highlight. Katerina Stefanidi, der Olympiasiegerin aus Griechenland, gelang mit 4,85 der bislang höchste Flug in diesem Jahr. Die weiteren Jahresweltbestleistungen gingen auf das Konto von Sifan Hassan über 1500 m (3:56,22) – Hassan kam im Alter von 15 Jahren als Flüchtling aus Äthiopien in die Niederlande – , dem Steeple Olympiasieger Conseslus Kipruto aus Kenia (8:04,63) und der 5000-m-Läuferin Hellen Obiri (14:18,37).