RB Leipzig gewinnt zum achten Mal in Folge und bleibt Leader in der 1. Bundesliga. Beim 2:1 gegen das formstarke Schalke hatte der Aufsteiger durchaus auch Glück.
Der Sieg von Leipzig war am Ende aufgrund der spielerischen Leistung verdient. Doch er war auch glücklich, weil dem Aufsteiger nach wenigen Sekunden ein Penalty geschenkt wurde und weil das Siegestor kurz nach der Pause durch ein Eigentor von Schalkes Sead Kolasinac fiel.
Zu reden gab in Leipzig vor allem die Szene in der 1. Minute: Timo Werner lief, bedrängt von Verteidiger Naldo, auf Schalke-Keeper Ralf Fährmann zu und liess sich zu Boden fallen. Die Kritik zielte hinterher vor allem auf Schiedsrichter Dankert, denn wie die Spieler berichteten, soll Werner zugegeben haben, dass zumindest Fährmann kein Foul begangen hatte.
«Ich wurde von Naldo aus dem Gleichgewicht gebracht und kam deshalb zu Fall», rechtfertigte sich Werner. «Es sieht blöde aus, aber es war keine Schwalbe.» Wie auch immer: Werner behielt die Nerven und verwertete den Penalty zum frühen 1:0 souverän.
Verloren hat Schalke das Spiel letztlich aber nicht wegen diesem Fehlentscheid des Schiedsrichters. Die formstarke Mannschaft, die sieben Spiele ungeschlagen geblieben war, kam nämlich noch vor der Pause durch Kolasinac zum Ausgleich. Entscheidend war dann jedoch, dass Schalke die Startphase der zweiten Halbzeit verschlief, sofort einen Freistoss hergab und Kolasinac die Flanke darauf ins eigene Tor lenkte. In der Folge kam Schalke nicht mehr zurück und zeigte für den Rest der zweiten 45 Minuten eine schwache Leistung.
Das Borussen-Duell ging deutlich an das Heimteam aus Dortmund. Dank des 4:1 gegen Mönchengladbach rückte der BVB auf Platz 5 vor, während die Gladbacher in der Krise bleiben. Denn es ist wie verhext für die Gladbacher Borussen. Sie kommen gut in die Partien rein, gehen in Führung und stehen am Ende doch mit leeren Händen da.
In Dortmund schoss das Team von André Schubert im dritten Spiel in Folge das 1:0 – und ist in der Bundesliga gleichwohl seit acht Spielen ohne Sieg. Diesmal dauerte es nach dem Führungstor von Raffael (6.) nur wenige Sekunden, bis Pierre-Emerick Aubameyang der Ausgleich gelang. Der Stürmer aus Gabun erzielte später auch noch das 4:1 und steht nun bei 15 Saisontoren.
Die Dortmunder waren gerade nach der Pause deutlich überlegen und spielten beim dritten und vierten Treffer mit den Gladbacher Verteidigern Katz und Maus. Der Schweizer Nico Elvedi beispielsweise wurde vor dem 1:3 von Marco Reus vorgeführt.
Neben Dortmund kamen aus dem Feld der Verfolger auch Hertha Berlin und Hoffenheim zu Siegen. Die Hertha gewann in Wolfsburg dank einem späten Penaltytor von Salomon Kalou 3:2 und bleibt Dritte. Valentin Stocker wurde nach knapp einer Stunde beim Stande von 1:2 ausgewechselt.
Für Wolfsburg war es trotz einer Leistungssteigerung im Vergleich zu den letzten Spielen die dritte Heimniederlage in Folge. Zur Pause hatte das gefallene Spitzenteam mit den Schweizern Diego Benaglio und Ricardo Rodriguez noch 2:1 geführt. Nun droht Wolfsburg, der Meister von 2009 sowie Zweite und Cupsieger von 2015, am Sonntag (falls Darmstadt gegen den Tabellenletzten Hamburger SV gewinnt) auf den drittletzten Platz abzurutschen.
Hoffenheim bleibt nach dem 4:0 gegen den zuvor fünftklassierten 1. FC Köln als einziges Team neben Leader Leipzig ungeschlagen. Stürmer Sandro Wagner erzielte zwei Tore. Beim frühen 1:0 (8.) musste er den Ball nach einem Kopfball an die Latte nur noch über die Linie schieben.
Beim sechsten Saisonsieg von Hoffenheim waren die drei Schweizer unbeteiligt. Pirmin Schwegler ist verletzt, Fabian Schär stand nicht im Aufgebot, nachdem er das letzte Spiel noch begonnen hatte, und Steven Zuber sass während 90 Minuten auf der Ersatzbank. Der Zürcher hatte zuletzt fünf Mal in Folge zur Startformation gehört.
Bayer Leverkusen kommt in der Meisterschaft weiterhin nicht in Fahrt. Gegen Freiburg reichte es nach einem Pausenrückstand nur noch zu einem 1:1. Den Ausgleich erzielte Hakan Calhanoglu nach einer Stunde. Ärgerlich war für Leverkusen, dass Stürmer Chicharito vier Minuten vor dem Ende auf klägliche Weise einen Penalty verschoss. Nach dem dritten Spiel ohne Sieg bleibt Leverkusen mit 17 Punkten im Tabellen-Mittelfeld.
Borussia Dortmund – Borussia Mönchengladbach 4:1 (2:1). – 81’360 Zuschauer. – Tore: 6. Raffael 0:1. 7. Aubameyang 1:1. 16. Piszczek 2:1. 64. Dembélé 3:1. 69. Aubameyang 4:1. – Bemerkungen: Dortmund ohne Bürki (verletzt), Mönchengladbach mit Sommer und Elvedi, ohne Drmic (rekonvaleszent) und Sow (nicht im Aufgebot).
Bayer Leverkusen – Freiburg 1:1 (0:1). – 27’111 Zuschauer. – Tore: 30. Haberer 0:1. 60. Calhanoglu 1:1. – Bemerkungen: Leverkusen ohne Mehmedi (verletzt). 88. Freiburgs Goalie Schwolow wehrt Foulpenalty von Hernandez ab.
Hoffenheim – Köln 4:0 (2:0). – 29’740 Zuschauer. – Tore: 8. Wagner 1:0. 39. Toljan 2:0. 67. Wagner 3:0. 89. Uth 4:0. – Bemerkungen: Hoffenheim ohne Zuber (Ersatz), Schwegler (rekonvaleszent) und Schär (nicht im Aufgebot).
Wolfsburg – Hertha Berlin 2:3 (2:1). – 25’317 Zuschauer. – Tore: 12. Mayoral 1:0. 16. Plattenhardt 1:1. 18. Seguin 2:1. 69. Esswein 2:2. 91. Kalou (Foulpenalty) 2:3. – Bemerkungen: Wolfsburg mit Benaglio und Rodriguez, Hertha mit Lustenberger und Stocker (bis 59.). 87. Gelb-Rote Karte gegen Seguin (Foul).
Werder Bremen – Ingolstadt 2:1 (1:0). – 38’438 Zuschauer. – Tore: 24. Kruse 1:0. 58. Suttner 1:1. 76. Bartels 2:1. – Bemerkungen: Bremen ohne Ulisses Garcia (verletzt), Ingolstadt mit Hadergjonaj.
Leipzig – Schalke 2:1 (1:1). – 42’559 Zuschauer. – Tore: 2. Werner (Foulpenalty) 1:0. 31. Kolasinac 1:1. 47. Kolasinac (Eigentor) 2:1. – Bemerkungen: Leipzig ohne Coltorti (Ersatz), Schalke ohne Embolo (verletzt).
Rangliste: 1. RB Leipzig 13/33 (29:11). 2. Bayern München 13/30 (29:9). 3. Hertha Berlin 13/27 (22:13). 4. Hoffenheim 13/25 (25:14). 5. Eintracht Frankfurt 12/24 (18:10). 6. Borussia Dortmund 13/24 (31:15). 7. 1. FC Köln 13/22 (18:12). 8. Schalke 04 13/17 (18:15). 9. Bayer Leverkusen 13/17 (20:21). 10. Mainz 05 13/17 (23:25). 11. SC Freiburg 13/16 (17:25). 12. Augsburg 12/13 (10:14). 13. Borussia Mönchengladbach 13/13 (13:22). 14. Werder Bremen 13/11 (17:32). 15. Wolfsburg 13/10 (12:18). 16. Darmstadt 12/8 (11:24). 17. Ingolstadt 13/6 (10:24). 18. Hamburger SV 12/4 (8:27).