Thibaut Pinot ist eine der grossen Radsport-Hoffnungen Frankreichs. Der neue Leader der Tour de Suisse, der heute erstmals das gelbe Trikot trägt, soll dereinst die Tour de France gewinnen.
Dem 25-jährigen Pinot wird spätestens seit dem letzten Sommer zugetraut, dass er als erster Franzose seit Bernard Hinault (1985) die Tour de France gewinnen kann. Vor einem Jahr nämlich fuhr der Captain des französischen Teams FDJ auf Platz 3 in der Gesamtwertung der Frankreich-Rundfahrt.
Als praktisch einziger Anwärter auf eine Top-Klassierung bei der diesjährigen «Grande Boucle» bereitet sich Pinot an der Schweizer Rundfahrt vor. «Die Lücke zum Dauphiné ist mir ein bisschen zu gross», so Pinot. Die Tour de France beginnt zwei Wochen nach dem Ende der Tour de Suisse, an der Pinot am Mittwoch die Königsetappe nach Sölden (Ö) solo für sich entschied.
Pinot und die Schweiz – das passt. Denn der Franzose feierte all seine drei bisherigen Siege auf der World Tour in der Schweiz, respektive an Schweizer Rundfahrten. 2012 gewann er in Pruntrut eine Etappe der Tour de France. Diesen Frühling entschied er die Königsetappe der Tour de Romandie nach Champex-Lac für sich. Und nun erreichte er – zwar in Österreich – auch bei der einzigen Bergankunft der Tour de Suisse das Ziel als Erster.
Pinot hat vor, das Leadertrikot bis zum Schluss zu tragen und am Sonntag in Bern seine erste grössere Rundfahrt zu gewinnen. Dass er auch heute Abend nach der 6. Etappe die Schweizer Rundfahrt anführt, ist wahrscheinlich. Denn auf dem Teilstück, das über 193,1 km von Wil SG nach Biel führt, wird eine Sprintankunft erwartet. Das einzige Hindernis ist ungefähr nach der Rennhälfte der Auenstein (Bergpreis der 3. Kategorie) im Kanton Aargau.