Im Januar erschoss in Florida ein Kinobesucher in einem Kriegsfilm einen anderen, weil er eine SMS schrieb. Vor drei Tagen haben zwei bislang nicht identifizierte Kinogänger in Houston ihre Meinungsverschiedenheit um das Ende von «Rise of an Empire» beendet, indem sie ihren Gegner zu Tode rammten. Hat die Grossmutter von Gerhard Polt möglicherweise recht, wenn sie sagt: «Ohne Film gäbs bald keine Realität mehr!»
Im Januar erschoss ein Kinobesucher einen anderen, weil er im Kino eine SMS schrieb. Die Partnerin des Opfers wurde durch Schüsse verletzt, wie der zuständige Sheriff Chris Nocco in Tampa, Florida, mitteilte. Der Film, bei dem der Schütze sich gestört fühlte, heisst «Lone Survivor» (in Deutschland freigegeben ab 16), ein Kriegsfilm.
Jetzt haben zwei bislang nicht identifizierte Kinogänger in Houston eine hitzigen Diskussion um das Ende von «Rise of an Empire» (in Deutschland freigegeben ab 18) mit jenen Mitteln zu Ende geführt, die im Film populär gemacht werden. Sie brachten die Meinungsverschiedenheit aus der Welt, indem sie ihren Gegner – mangels Kriegsschiff- mit dem Auto zu Tode rammten.
Hat die Grossmutter von Gerhard Polt möglicherweise recht, wenn sie sagt: «Ohne Film gäbs bald keine Realität mehr!»?
Leider hört man eher selten davon, dass ein junger Apotheker nach «Dallas Buyers Club» in der Steinen-Vorstadt mit Grippe-Medikamenten um sich schmeisst, oder der Hotelier des Radisson nach «The Grand Budapest Hotel» Kinogänger zu einer Feier in sein Hotel einlädt … Jetzt warten wir darauf, dass nach Ende von «Her» junge Männer mit ihren nackten Handys auf offener Strasse rumknutschen.
Alle Filme sind zur Zeit unbewaffneten Zuschauern in den Pathé-Kinos u.a. in Basel zugänglich.