Der islamische Hassprediger Abu Hamza ist in einem US-Terrorprozess zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Das Strafmass wurde am Freitag vor einem Gericht in New York verkündet.
Die Geschworenen hatten den gebürtigen Ägypter bereits im Mai vergangenen Jahres schuldig gesprochen. Richterin Katherine Forrest nannte Hamzas Taten «bösartig» und «barbarisch». Der Verurteilte nahm die Entscheidung regungslos auf.
Als Imam der Moschee von Finsbury Park im Norden Londons hatte Abu Hamza, dessen Geburtsname Mustafa Kamel Mustafa ist, in den 1990er Jahren islamisch-fundamentalistische und antiamerikanische Brandreden gehalten.
Die US-Justiz warf ihm die Verwicklung in die Entführung von 16 westlichen Touristen im Jahr 1998 im Jemen vor; vier Touristen wurden damals bei einem Rettungsversuch des Militärs getötet. Ausserdem soll der Angeklagte die Einrichtung eines Terrorcamps innerhalb der USA geplant sowie den Terrorismus in Afghanistan finanziell unterstützt haben.
Hamza, der während des Afghanistan-Krieges gegen die Sowjetunion in den 80er Jahren beide Hände und ein Auge verlor, war im Oktober 2012 nach jahrelangem juristischem Tauziehen von Grossbritannien an die USA ausgeliefert worden. In Grossbritannien sass er bereits wegen des Aufrufs zum Rassenhass und zu Mordanschlägen eine siebenjährige Haftstrafe ab.