Gut zwei Jahre nach dem Mord an dem rechtsextremen Eugene Terreblanche in Südafrika ist der Täter am Mittwoch zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der 29-jährige schwarze Farmarbeiter Chris Mahlangu war bereits im April für schuldig befunden worden, Terreblanche brutal im Schlaf getötet zu haben.
Nun verhängten die Richter in Ventersdorp in der Nordwest-Provinz die Höchststrafe, wie der südafrikanische Sender SABC am Mittwoch berichtete. Mahlangu hatte stets angegeben, von Terreblanche sexuell missbraucht worden zu sein und in Notwehr gehandelt zu haben. Die Staatsanwaltschaft sah das anders und sprach von einem Lohnstreit.
Mahlangu hatte auf der Farm des weissen Rassisten Terreblanche gearbeitet, der Gründer und jahrzehntelang auch Führer der „Afrikaner Weerstandsbeweging“ (AWB) war. Laut Anklage tötete Mahlangu den schlafenden 69-jährigen Mann im April 2010 mit einem Rohr.
Angeklagt war neben Mahlangu auch der zum Tatzeitpunkt minderjährige Peter Ndlovu. Den heute 18-Jährigen hatte das Gericht vom Mordvorwurf freigesprochen, befand ihn aber wegen Einbruchs schuldig. Er wurde zu zwei Jahren Gefängnis verurteilt, die er bereits abgesessen hat.
Ndlovu hatte stets bestritten, etwas mit dem Mord zu tun gehabt zu haben. Er habe die Leiche bloss entdeckt. Das Gericht hatte viele Beweise gegen ihn nicht zugelassen, weil die Polizei sich nicht an geltende Jugendschutzgesetze gehalten habe.
Vor dem Gerichtsgebäude hatten sich sowohl zahlreiche AWB-Anhänger als auch Unterstützer von Mahlangu und Ndlovu versammelt, berichtete der Sender SABC. Zahlreiche Polizisten waren im Einsatz.
Die AWB hatte versucht, mit gewaltsamen Aktionen das Ende der Apartheid zu verhindern. Seitdem die Demokratie 1994 das rassistische Apartheidsystem in Südafrika ablöste, ist der Einfluss der AWB zurückgegangen. Sie soll heute einige hundert Mitglieder haben.