Die Lebensmittelknappheit in Venezuela hat nun auch die katholische Kirche erreicht: Weil es an Messwein und Mehl zur Herstellung von Hostien fehlt, droht der Bischof des westlichen Bundesstaats Mérida nun, die Zahl der Gottesdienste deutlich zu reduzieren.
«Wenn wir keinen vernünftigen Gottesdienst mehr halten können, müssen wir die Eucharistiefeiern zusammenstreichen, was sehr bedauerlich wäre», sagte Bischof Baltazar Porras am Montag der Nachrichtenagentur AFP.
Nach seinen Angaben reichen die Vorräte an Messwein in Mérida nur noch für zwei bis drei Monate. Auch der Vorrat an Hostien sei «sehr begrenzt», da den Nonnen das Mehl ausgehe.
Venezuelas Einwohner sind den ständigen Mangel an Lebensmittel und Güter des täglichen Bedarfs wie etwa Toilettenpapier gewöhnt: Das Land muss einen Grossteil seiner Waren importieren, doch ist es angesichts der drastischen Devisenkontrollen nur schwer möglich, an Dollar zu kommen.
Der Messwein war bisher von der Steuer befreit, nun aber strich die sozialistische Regierung die Subventionen. Inzwischen kostet eine Flasche 16 Dollar, so viel wie normaler Wein.