Mehrere Tausend Anhänger von Italiens rechtsföderalistischer Oppositionspartei Lega Nord haben in Mailand gegen die Flüchtlingswelle aus Afrika demonstriert. Die Aktivisten der Partei defilierten durch die Innenstadt und versammelten sich auf dem Mailänder Domplatz.
Angeführt wurde der Protestzug von Lega-Chef Matteo Salvini sowie vom EU-Abgeordneten Mario Borghezio. Die Demonstranten skandierten Slogans gegen die Einwanderungspolitik der Regierung Renzi und gegen Pläne, neue Moscheen in Mailand zu eröffnen.
Die Lega Nord fordert seit Monaten mit Nachdruck das Ende der seit Oktober 2013 laufenden Mission «Mare Nostrum» zur Rettung von Flüchtlingen in Seenot. Die Rettungsaktion würde nur den Menschenhandel über das Mittelmeer fördern, argumentiert Salvini.
Mehr als 150’000 Flüchtlinge haben seit Jahresbeginn Süditalien erreicht, rund 3000 Menschen sollen auf hoher See ums Leben gekommen sein.
Während die Lega-Aktivisten demonstrierten, fand in Mailand eine Demonstration gegen Rassismus statt, an dem sich mehrere Migranten beteiligten. Die Teilnehmer an der Anti-Rassismus-Kundgebung trugen Bananen in der Hand. Sie wollten mit Humor auf die Slogans der Lega Nord reagieren.