Die norditalienische Föderalismus-Partei Lega Nord räumt im Zusammenhang mit einem Skandal um Veruntreuung von Parteigeldern auf. Senats-Vizepräsidentin Rosy Mauro und der zurückgetretene Schatzmeister Francesco Belsito werden aus der Lega ausgeschlossen.
Das entschied das Parteigremium am Donnerstag. Belsito gilt als Drahtzieher der Betrugsaffäre, die zum Rücktritt von Lega-Chef Umberto Bossi geführt hat.
Rosy Mauro, Lega-Spitzenpolitikerin und Vizepräsidentin des italienischen Senats, war ebenfalls in den Strudel der Affäre geraten. Bisher hatte sie sich geweigert, zurückzutreten, weil gegen sie offiziell keine Ermittlungen der Justiz laufen.
Lega-Aktivisten verlangten jedoch die Demission der Bossi-Vertrauten. Sie soll ihren Freund, einen ehemaligen Polizisten, in seiner musikalischen Karriere mit Parteigeldern unterstützt haben.
Der Parteikongress der Lega soll Ende Juni einen neuen Vorsitzenden anstelle des zurückgetretenen Umberto Bossi wählen. Nicht ausgeschlossen wird, dass Bossi – der Gründer der Lega Nord – erneut seine Kandidatur einreichen könnte.
Bis zum Kongress wird die Partei von einem Triumvirat aus Ex-Innenminister Roberto Maroni, Ex-Reformminister Roberto Calderoli und der Parlamentarierin Manuela Dal Lago geführt.