Lega Nord will Integrationsministerium in Italien abschaffen

Italiens rechtspopulistische Oppositionspartei Lega Nord setzt ihre Offensive gegen die dunkelhäutige Integrationsministerin Cecile Kyenge fort. Der Europa-Abgeordnete der Lega, Matteo Salvini, will eine Unterschriftensammlung für ein Referendum starten, mit dem die Abschaffung des Integrationsministeriums beantragt werden soll.

Die Lega Nord setzt ihre Offensive gegen Cecile Kyenge fort (Bild: sda)

Italiens rechtspopulistische Oppositionspartei Lega Nord setzt ihre Offensive gegen die dunkelhäutige Integrationsministerin Cecile Kyenge fort. Der Europa-Abgeordnete der Lega, Matteo Salvini, will eine Unterschriftensammlung für ein Referendum starten, mit dem die Abschaffung des Integrationsministeriums beantragt werden soll.

Dieses Ressort sei nutzlos und kostspielig und solle abgeschafft werden, meinte Salvini. Sein Ziel sei, in den kommenden Monaten eine halbe Million Unterschriften zur Unterstützung seines Antrags einzuleiten.

Die Beziehung zwischen der Lega und der ersten dunkelhäutigen Ministerin in der Geschichte Italiens sind gespannt. Kyenge hatte nicht wie geplant an einer am Samstag vorgesehenen Lega-Veranstaltung im Adria-Badeort Milano Marittima teilgenommen, bei der eine Podiumsdiskussion zum Thema Migration geplant war.

Sie hatte Lega-Chef Roberto Maroni aufgefordert, seine Parteianhänger aufzurufen, die wiederholten rassistischen Angriffe gegen sie zu beenden. Da Maroni keine konkreten Schritte in diese Richtung unternommen habe, habe sie an der Lega-Veranstaltung nicht teilgenommen, betonte die Ministerin.

Wiederholte Angriffe

Die Lega hatte wiederholt Kyenges Bestrebungen kritisiert, den in Italien geborenen Kindern ausländischer Eltern automatisch die Staatsbürgerschaft zu verleihen.

Vor zwei Wochen hatte Kyenge erneut einen schweren Affront hinnehmen müssen. Bei einer Veranstaltung der Demokratischen Partei (PD) in der Adria-Stadt Cervia war sie von einem Unbekannten mit Bananen beworfen worden. Mitte Juli verglich der Lega-Nord-Senator Roberto Calderoli die Ministerin mit einem Orang-Utan.

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