Die Lega und die SVP werden bei den eidgenössischen Wahlen im Herbst mit einer gemeinsamen Liste antreten. Bereits 2011 hatten die beiden Tessiner Sektionen zusammengespannt. Der einzige Kandidat für den Ständerat kommt aus den Reihen der Lega.
Aktuell sitzen für die Lega Lorenzo Quadri und Roberta Pantani im Nationalrat – Pierre Rusconi ist der einzige Tessiner SVP-Vertreter.
Ziel sei es, die drei Sitze im Nationalrat zu verteidigen, sagte die Lega-Vertreterin Antonella Bignasca am Mittwoch auf einer Medienkonferenz in Lugano. Sie habe zuvor die Listenverbindung mit der Parteispitze der SVP in Bern ausgehandelt, sagte sie auf Nachfrage der Nachrichtenagentur sda. In den Ressorts Europa, Immigration und der Asylpolitik gebe es eine «vollkommene Übereinstimmung» zwischen der SVP und der Lega, so Bignasca.
Lega und SVP streben ausserdem einen Sitz im Ständerat an: Sie schicken den Anwalt Battista Ghiggia ins Rennen. Er sei ein «Anti-Europa»-Kandidat, sagte der Präsident der Tessiner SVP Gabriele Pinoja. Er wolle den «schleichenden EU-Beitritt der Schweiz» und die Arroganz Brüssels bekämpfen, sagte Ghiggia am Mittwoch.
Einwanderungsinitiative ist «Mutter aller Schlachten»
Die «Mutter aller Schlachten» für die kommenden Legislaturperiode sei die Umsetzung der SVP-Einwanderungsinitiative, sagte Lega-Nationalrat Lorenzo Quadri.
Aktuell sei es so, dass die zehn Tessiner Vertreter in Bern nicht so abstimmen würden, wie es 70 Prozent des Tessiner Stimmvolks am 9. Februar 2014 gefordert hätten. Die SVP-Einwanderungsinitiative wurde im Südkanton mit 68,2 Prozent angenommen.
«Im Ständerat brauchen wir einen Kandidaten, der das Tessiner Votum eisern verteidigt», sagte Quadri in Hinblick auf die Nominierung Ghiggias.
Man wolle nun auch die Zusammenarbeit auf kantonaler Ebene verstärken, sagte der Tessiner SVP-Präsident Pinoja. Nachdem im kantonalen Wahlkampf im April zwischen beiden Parteien gestichelt wurde, wolle die Tessiner SVP und die Lega nun für die eidgenössischen Wahlen einen Verhaltenskodex ausarbeiten.
Bei den Tessiner Kantonalwahlen im April verlor die SVP trotz Vereinigung zum Rechtsbündnis «La Destra» zwei Sitze im Grossen Rat. Die Lega blieb dagegen stabil und konnte ausserdem ihre zwei Sitze in der Kantonsregierung verteidigen.