Lehrtochter klaute Schmuck im Wert von 663’784 Franken

Eine junge Frau hat in ihrem Lehrbetrieb in St. Gallen 138 neue Schmuckstücke mit einem Verkaufswert von 663’784 Franken gestohlen. Diese versuchte sie zu verkaufen, um einen aufwendigen Lebensstil zu führen.

Die Lehrtochter eines Juweliergeschäfts verscherbelt Schmuck für rund 40'000 Franken (Symbolbild) (Bild: sda)

Eine junge Frau hat in ihrem Lehrbetrieb in St. Gallen 138 neue Schmuckstücke mit einem Verkaufswert von 663’784 Franken gestohlen. Diese versuchte sie zu verkaufen, um einen aufwendigen Lebensstil zu führen.

Das Kreisgericht St. Gallen verurteilte sie am Mittwoch zu einer bedingten Freiheitsstrafe von 21 Monaten.

Die 19-jährige Deutsche begann im August 2009 eine Lehre in dem Juweliergeschäft. Bald fing sie an, aus dem Laden Schmuckstücke zu entwenden. Im Schnitt langte sie jede Woche einmal zu.

Die Ringe, Colliers, Bracelets, Ohrstecker, Anhänger und Uhren versteckte sie in ihrer Tasche oder in der Unterwäsche. Innerhalb eines Jahres verschwanden so mindestens 138 Schmuckstücke aus dem Juwelierladen.

Einen Teil des Schmucks trug sie selber, einen anderen verschenkte sie Freunden und Verwandten. Einen weiteren Teil versuchte sie zu verkaufen. Abnehmer fand sie in Schmuckgeschäften in St. Gallen, Zürich, Basel, Bern und Berlin.

Den Erlös von rund 40’000 Franken verwendete die Lehrtochter, um einen aufwendigen Lebensstil zu führen. Sie bezahlte Reisen, Wellness-Wochenenden, eine Geburtstagsfeier, teure Markenartikel, Taschen, Geschenke und die Ausgaben für den Ausgang.

Geldnot als Motiv

Ihre Diebesserie begründete die junge Frau vor Gerichts mit Geldnot. Die 800 Franken Lehrlingslohn hätten kaum zur Bezahlung der Miete in einer Wohngemeinschaft gereicht. Deshalb habe sie mit dem Erlös der gestohlenen Schmuckstücke offene Rechnungen bezahlt.

Der Verkaufswert der entwendeten Schmuckstücke wird auf 663’784 Franken, der Einkaufswert auf 252’711 Franken beziffert.

Die Staatsanwaltschaft beantragte eine bedingte Freiheitsstrafe von 24 Monaten. Die Verteidigung verlangte eine milde Strafe und verwies auf einen Vergleich, der mit dem ehemaligen Lehrbetrieb geschlossen wurde. Demnach muss die junge Frau 170’000 Franken in monatlichen Raten von 600 Franken zahlen.

Nächster Artikel