Leicester schafft die Sensation

Juventus Turin und Leicester stossen in die Viertelfinals der Champions League vor.

Captain Wes Morgan brachte Leicester auf den richtigen Weg (Bild: sda)

Juventus Turin und Leicester stossen in die Viertelfinals der Champions League vor.

Leicester kehrt dank dem 2:0-Heimsieg das 1:2 aus dem Hinspiel gegen Europa-League-Sieger Sevilla. Zum Helden Leicesters avancierte Torhüter Kasper Schmeichel, der in der 80. Minute den schwach getretenen, allerdings nicht berechtigten Foulpenalty von Steven Nzonzi parierte und damit den 1:2-Anschlusstreffer der Gäste und damit eine Verlängerung verhinderte. Bereits im Hinspiel in Sevilla hatte Schmeichel einen Penalty von Joaquin Correa pariert und mit einem halben Dutzend weiterer erstklassiger Paraden eine Kanterniederlage der Engländer verhindert.

So schaffte Leicester dank der beiden Treffer von Wes Morgan (27.) – der Captain traf als erster Jamaikaner in der Champions League – und Marc Albrighton (54.) nach dem 1:2 im Hinspiel die Wende und zog bei seiner Champions-League-Premiere gleich in die Viertelfinals ein. Sevilla hingegen verlor ein Duell, das es nie und nimmer hätte verlieren dürfen. Die Mannschaft von Jorge Sampaoli verzeichnete über 180 Minuten ein deutliches Chancenplus.

Die Zuschauer im ausverkauften King Power Stadium sahen sich an die letzte Saison erinnert, unter dem neuer Trainer Craig Shakespeare resultierte im dritten Spiel der dritte Sieg. Die Verwandlung der «Foxes» in diesen Tagen ist unverkennbar. Der Sensationsmeister des letzten Jahres erinnert sich unter dem langjährigen Assistenten wieder an jene Tugenden, die ihn das grösste Märchen in der Geschichte der Premier League schrieben liess: eine gute defensive Organisation, schnörkelloses Zweikampfverhalten, Kampfgeist, Pressing sowie schnelles Umschaltspiel.

Selbst in Unterzahl drückte Sevilla auf den Ausgleich, erfolglos.

Und auch das Glück ist den «Foxes» wieder hold. Unmittelbar vor dem 2:0 durch Albrighton hatte Sergio Escudero mit seinem herrlichen Schuss aus 25 Metern nur die Lattenunterkante getroffen, später kam der verschossene Penalty dazu. Auch Nasri (4.) und Correa (67.) hatten sich gute Chancen zu einem Torerfolg geboten. Schmeichel parierte aber auch in diesen Aktionen glänzend. Auch nach dem Platzverweis gegen Nasri, der nach einem Rencontre mit Jamie Vardy in der 74. Minute die Gelb-Rote Karte sah, drückte der Tabellendritte Spaniens vehement auf den Ausgleich – ohne Fortune.

Während Leicester den Tritt wieder gefunden hat und bei seiner Premiere in der Königsklasse zuhause weiter ohne Fehl und Tadel ist, droht Sevilla innerhalb weniger Tage die gute Ausgangslage einer bislang sehr guten Saison zu verspielen. Im Kampf um den Meistertitel gerieten die Andalusier nach den zwei Remis‘ gegen Alaves und Leganes gegenüber Real Madrid und dem FC Barcelona ins Hintertreffen. Bei einer Niederlage im Direktduell am Wochenende auswärts gegen Atletico Madrid gerät auch Platz 3 und damit die direkte Qualifikation für die nächste Champions League in Gefahr.

Juventus souverän

Neben Leicester City qualifizierte sich auch Juventus Turin für die Viertelfinals. Der Leader der Serie A, der ohne Stephan Lichtsteiner antrat, gab sich nach dem 2:0 im Hinspiel auch zuhause gegen den FC Porto keine Blösse. Der italienische Meister gewann mit 1:0 auch das Rückspiel und qualifizierte sich zum dritten Mal in den letzten fünf Jahren für die Viertelfinals.

Der letzte Funke Hoffnung der Gäste auf die grosse Wende erlosch fünf Minuten vor der Pause, als Portos Verteidiger Maxi Pereira nach einem Handspiel vom Platz gestellt wurde. Paulo Dybala verwandelte den Handspenalty souverän.

Im Gegensatz zu vielen Entscheiden in der Serie A zugunsten des italienischen Meisters, die in Italien derzeit für hitzige Diskussionen sorgen, war der Handspenalty unbestritten. Der Uruguayer Pereira blockte den Schuss von Gonzalo Higuain kurz vor der Torlinie mit den Armen ab und verhinderte damit einen Treffer des Argentiniers.

Telegramme:

Juventus Turin – FC Porto 1:0 (1:0). – 41’161 Zuschauer. – SR Hategan (ROU). – Tor: 42. Dybala (Handspenalty) 1:0.

Juventus Turin: Buffon; Dani Alves, Bonucci, Benatia (60. Barzagli), Alex Sandro; Khedira, Marchisio; Cuadrado (46. Pjaca), Dybala (78. Rincon), Mandzukic; Higuain.

FC Porto: Casillas; Maxi Pereira, Felipe, Marcano, Layun; Danilo; André André, Torres (70. Otavio), Brahimi (67. Diogo Jota); Soares, André Silva (46. Boly).

Bemerkungen: Juventus ohne Lichtsteiner (Ersatz). 40. Platzverweis Maxi Pereira (Handspiel). Verwarnungen: 12. Cuadrado (Foul). 30. Layun (Foul). 36. André André (Foul).

 

Leicester City – FC Sevilla 2:0 (1:0). – 30’000 Zuschauer. – SR Orsato (ITA). – Tore: 27. Morgan 1:0. 54. Albrighton.

Leicester City: Schmeichel; Simpson, Morgan, Huth, Fuchs; Mahrez (89. Amartey), Drinkwater, Ndidi, Albrighton; Okazaki (64. Slimani), Vardy.

FC Sevilla: Rico; Mercado (46. Mariano Ferreira), Pareja, Rami; Sarabia (46. Jovetic), Iborra, Nzonzi, Escudero; Vitolo, Nasri; Ben Yedder (68. Correa).

Bemerkungen: Leicester ohne Mendy und Wague (beide verletzt). Sevilla ohne Trémoulinas (verletzt), Vietto und Carriço (beide nicht im Aufgebot). 53. Lattenschuss von Escudero. 74. Gelb-Rote Karte gegen Nasri (Sevilla/Unsportlichkeit). 80. Schmeichel hält Foulpenalty von Nzonzi. Verwarnung: 59. Vitolo (Reklamieren). 74. Vardy (Unsportlichkeit). 79. Schmeichel (Foul). 84. Ndidi (Foul). 89. Mahrez (Unsportlichkeit).

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