Fünf Monate nach dem Tötungsdelikt an einem Banker in Liechtenstein ist die Leiche des mutmasslichen Schützen im Bodensee gefunden worden. Der 58-jährige Fondsmanager Jürgen Hermann selber kam durch eine Schussverletzung zu Tode, wie die bayerische Polizei mitteilte.
Die Obduktion der letzte Woche in der Rheinmüdung des Bodensees auf deutschem Gebiet von einem Fischer entdeckten Leiche bestätigte, dass es sich um die sterblichen Überreste des mutmasslichen Todesschützen Jürgen Hermann handelt.
Die bayerische Polizei teilte gemäss der Nachrichtenagentur apa mit, dass der Mann aufgrund eines Zahn-Abgleichs sowie vorgefundener Gegenstände wie Schmuck und Schuhe identifiziert wurde.
Gesicherte Aussagen zum genauen Todeszeitpunkt durch einen Schuss sowie zum Tatort seien derzeit nicht möglich, erklärte die Polizei. Schon nach der Bergung war vermutet worden, es könnte sich um die sterblichen Überreste des mutmasslichen Liechtensteiner Mörders handeln. Die Untersuchung durch das rechtsmedizinische Institut der Ludwig Maximilians-Universität München brachte dann Gewissheit.
Polizei vermutet Selbstmord
Die Leiche wies eine Schusswunde am Kopf auf, weshalb die Liechtensteiner Landespolizei davon ausgeht, dass Herrmann Suizid begangen hat, wie sie an einer Medienkonferenz in Vaduz bekanntgab. Die Waffe wurde bislang nicht gefunden.
Der ehemalige Ingenieur, Erfinder und Fondsmanager wird verdächtigt, am frühen Morgen des 7. April in der Tiefgarage der Bank Frick in Balzers den 48-jährigen Chefbanker Jürgen Frick mit drei Schüssen getötet zu haben.
Die Bluttat soll von der Videokamera in der Tiefgarage gefilmt worden sein. Opfer und Täter standen früher in einer geschäftlichen Beziehung zueinander.
Jürgen Hermann floh nach den Todesschüssen auf den Banker in einem Kleinwagen nach Ruggell, wo sich seine Spur am Rhein verlor. Die Liechtensteiner Landespolizei war kurz nach dem Tötungsdelikt davon ausgegangen, dass der Schütze Suizid beging.