Ein Erdbeben der Stärke 4,8 hat am späten Samstagabend Mittelitalien erschüttert. Ein zweiter, schwächerer Stoss war wenig später im Umland der Abruzzen-Hauptstadt L’Aquila zu spüren. Laut der Nachrichtenagentur Ansa gab es keine grösseren Schäden.
Der erste, stärkere Erdstoss wurde nach Angaben des nationalen Bebeninstituts INGV um 22.16 Uhr in der Provinz Frosinone registriert, etwa 100 Kilometer östlich von Rom. Auch in der italienischen Hauptstadt war er zu spüren.
Herzkranke Frau gestorben
Das Epizentrum lag zwischen den Orten Sora und Isola del Liri in einer Tiefe von 10,7 Kilometern Tiefe. Etwa eine Stunde später kam es zu einem leichten Nachbeben. Einige Häuser wurden nach Angaben der Nachrichtenagentur Ansa leicht beschädigt.
Informationen über Verletzte lagen am frühen Sonntagmorgen nicht vor. Einsatzkräfte waren unterwegs, um Gebäude zu kontrollieren. Bei den Rettungskräften der Region gingen zahlreiche Anrufe ein. Viele Menschen rannten ins Freie.
Auch in der benachbarten Provinz l’Aquila, die immer wieder von Erdstössen heimgesucht wird, war das Beben zu spüren. Eine herzkranke Frau starb kurz danach: Die 63-Jährige aus Isola del Liri in der Provinz Frosinone habe sich nach dem Erdstoss vermutlich wegen des Schreckens schlecht gefühlt, meldete Ansa. Sie wurde in ein Spital gebracht, wo sie starb.
Zweiter Erdstoss in den Abruzzen
In der Nacht auf Sonntag gegen 2 Uhr erschütterte ein weiterer Erdstoss der Stärke 3,7 die Gegend um die Abruzzen-Hauptstadt L’Aquila. Die Bevölkerung habe den Erdstoss, der deutlich schwächer war als das erste Beben, deutlich gespürt, meldete Ansa.
Nach Angaben des nationalen Bebeninstituts INGV lag das Epizentrum diesmal in 16,6 Kilometern Tiefe in dem Bebengebiet um das Gran-Sasso-Massiv in den Abruzzen.
Immer wieder erschüttern folgenschwere Erdbeben Italien. Zuletzt kamen bei zwei Beben der Stärke 6 und 5,9 im Mai vergangenen Jahres in der norditalienischen Emilia-Romagna mehr als 20 Menschen ums Leben. Bei einem verheerenden Beben im April 2009 in L’Aquila starben mehr als 300 Menschen.