Die Partei von Italiens Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi hat im Europaparlament den Leiter ihrer Gruppe verloren. Mario Mauro trat aus Protest gegen den „Populismus und die Europafeindlichkeit“ der Partei Volk der Freiheit (PdL) zurück, wie er am Mittwoch erklärte.
Das Szenario der bevorstehenden Parlamentswahl in Italien habe bei der PdL zu „Rückschritten“ geführt. Er selbst werde im Wahlkampf den gegenwärtigen Regierungschef Mario Monti unterstützen.
Berlusconis Partei sei nicht in der Lage, „nach vorne zu sehen und ein neues pro-europäisches Projekt aufzubauen“, kritisierte Mauro. Er könne sich mit dieser Partei nicht mehr identifizieren und somit auch nicht länger an der Spitze der bisher 24 PdL-Europaabgeordneten stehen.
Weiterhin in Fraktion
Er werde im Europaparlament aber weiterhin in der Fraktion der Europäischen Volkspartei (EVP) arbeiten. Der EVP, mit 271 Abgeordneten die grösste Gruppe in der EU-Volksvertretung, gehören Christdemokraten und Konservative an.
Berlusconi hatte am Montag für die anstehende Wahl ein Bündnis mit der rechtslastigen Lega Nord vereinbart. Für den Fall eines Wahlsieges will er nach eigenem Bekunden möglicherweise den Posten des Wirtschaftsministers beanspruchen. Regierungschef könnte Berlusconi zufolge dann PdL-Chef Angelino Alfano werden.