Die Leiterin des Aargauer Sozialdienst, Cornelia Breitschmid, hat gekündigt. Breitschmid habe geltend gemacht, dass sie das Vertrauen der Departementsleitung nicht mehr spüre und sie nicht mehr alle Entscheide mittragen könne, sagte Departementssprecher Balz Bruder am Dienstag gegenüber Tele M1.
Die Kündigung steht offenbar im Zusammenhang mit den Massnahmen, die das Gesundheitsdepartement (DGS) nach einem Fall von Vetternwirtschaft bei der Beschaffung von Möbeln für Asylunterkünfte ergriffen hatte. Unter anderem soll die kantonale Finanzkontrolle den gesamten Verwaltungsbereich Asyl mit einer Sonderprüfung unter die Lupe nehmen.
Gleichzeitig seien eine Reihe von weiteren Massnahmen angeordnet worden, die auch die Tätigkeit von Breitschmid tangierten, sagte Bruder. Das habe sicher auch einen Einfluss auf ihre Kündigung gehabt.
Breitschmid teilte Tele M1 schriftlich mit, nicht die Sonderprüfung und deren Inhalt seien der Auslöser für die Kündigung gewesen, sondern «die Massnahmen, welche im Umfeld der Sonderprüfung getroffen wurden».
Der Fall von Vetternwirtschaft war vergangenen Monat ans Licht gekommen. Der Kanton Aargau hatte 2015 bei der Firma Francopan GmbH mit Sitz in Luzern Ausrüstungsgegenstände im Umfang von rund 750’000 Franken bezogen.
Der Fachbereichsleiter Sicherheit und Logistik in der Sektion Asyl des DGS hatte die Geschäftsbeziehung aufgebaut. Zwischen ihm und der Inhaberin der Firma besteht jedoch eine indirekte verwandtschaftliche Beziehung.
Nach Bekanntwerden des Falls beantragte das Aargauer Gesundheitsdepartement von Susanne Hochuli (Grüne) bei der kantonalen Finanzkontrolle eine Sonderprüfung. Zudem wird die Abteilung Militär und Bevölkerungsschutz im Departement vorerst für die Beschaffung von Mobilien zuständig sein. Die Sektion untersteht bis auf weiteres dem Generalsekretär des Departements.