Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bei ihrer Ratssitzung in Wien die Leitzinsen nicht angetastet. Die Währungshüter beliessen den Hauptsatz für die Versorgung der Geschäftsbanken mit Notenbankgeld auf dem Rekordtief von 0,0 Prozent.
Das teilte die EZB am Donnerstag mit. Auf diesem Niveau liegt er bereits seit März. EZB-Präsident Mario Draghi will die Gründe dafür am Nachmittag (14.30 MESZ) auf einer Pressekonferenz in der österreichischen Hauptstadt erläutern. Draghi wird dann auch neue Inflations- und Wachstumsprognosen der Notenbank vorstellen.
Manche Fachleute gehen davon aus, dass die Euro-Wächter ihren Inflationsausblick wegen des zuletzt gestiegenen Ölpreises leicht anheben werden. Dennoch bleibt das Ziel einer Teuerung von knapp zwei Prozent – aus EZB-Sicht der optimale Wert für die Wirtschaft – gegenwärtig in weiter Ferne. Im Mai waren die Konsumentenpreise in der Euro-Zone sogar um 0,1 Prozent gefallen.
Investoren an der Börse erhoffen sich von Draghi ausserdem Details zu den geplanten Firmenanleihen-Käufen. Diese sind Teil des 1,74 Billionen Euro schweren Wertpapier-Kaufprogramms. Damit will die EZB die Wirtschaft ankurbeln und für mehr Inflation sorgen.