In Genf ist am Donnerstag der letzte Tunnel des künftigen Léman Expresses durchbrochen worden. Damit sind 80 Prozent der S-Bahnlinie fertig gebaut, die ab Ende 2019 den Genfer Hauptbahnhof mit Annemasse (F) verbinden wird.
Der symbolische Durchstich des 1,6 Kilometer langen Champel-Tunnels erfolgte drei Jahre nach Baubeginn. Die grössten geologischen Hindernisse der künftigen S-Bahn sind damit ausgeräumt, wie der für den Transport zuständige Genfer Regierungsrat Luc Barthassat (CVP) erklärte. Beim festlichen Akt waren zahlreiche Politiker sowie Vertreter der SBB und des Bundesamtes für Verkehr anwesend.
Einsprachen, ein schwerer Unfall mit einem verletzten Bauarbeiter und unvorhergesehene geologische Schwierigkeiten hatten die Bauarbeiten verzögert. Die ursprünglich 2017 geplante Eröffnung der Bahnlinie muss auf Dezember 2019 verschoben werden. Nun gibt es erneut Widerstand wegen Erschütterungen und Lärm, weshalb die Einhaltung der Frist nicht garantiert ist. «Wir werden aber alles daran setzen, dass wir die Frist einhalten können», sagte der Chef Infrastruktur der SBB, Philippe Gauderon.
Die ursprünglich CEVA genannte Bahnlinie ist die erste grenzüberschreitende S-Bahn im Grossraum Genf. Die Bahnlinie wurde in einer Umfrage in Léman Express umgetauft. Die Linie soll die französische Stadt Annemasse in nur 20 Minuten mit dem Genfer Hauptbahnhof Cornavin verbinden. Auf den 16 Kilometern Länge sind fünf Bahnhöfe vorgesehen. 14 Kilometer der hauptsächlich im Untergrund verlaufenden Bahnlinie liegen im Kanton Genf.