Die Fintech-Firma Leonteq reagiert auf den Gewinneinbruch im Jahr 2016. Im Verwaltungsrat wird nun der Gürtel enger geschnallt.
So verzichten unter anderem Verwaltungsratspräsident Pierin Vincenz sowie Vizepräsident Lukas Ruflin auf 34 Prozent beziehungsweise 22 Prozent ihrer «Kompensation für die laufende Amtszeit».
Leonteq bestätigte am Donnerstag weitgehend die Gewinnwarnung von Mitte Dezember. Der Reingewinn brach um 75 Prozent auf 17,2 Millionen Franken ein.
Das Unternehmen litt vor allem unter einem stark gestiegenen Geschäftsaufwand, gleichzeitig gingen aber auch die Erträge zurück. Der Betriebsertrag reduzierte sich um 6 Prozent auf 209,9 Millionen Franken. Der Aufwand stieg hingegen um 26 Prozent auf 189,4 Millionen Franken.
Nachdem im Dezember bereits ein Kostensenkungsprogramm um 10 Millionen Franken angekündigt worden war, will Leonteq nun zusätzliche 18 Millionen Franken einsparen, wie das Unternehmen weiter mitteilte.
Weniger Boni
Wie bereits im Dezember angekündigt, will die Geschäftsleitung für das Jahr 2016 angesichts der stark rückläufigen Gewinnzahlen auf ihre variable Vergütung verzichten. Neu soll nun zudem die Geschäftsleitung von bisher 11 auf auf 6 Mitgliedern verkleinert werden.
Der Verwaltungsrat stehe in der Verantwortung für das enttäuschende Geschäftsergebnis und die begangenen Fehler, lässt sich Verwaltungsratspräsident Vincenz in der Mitteilung zitieren. Nun würden erhebliche Massnahmen ergriffen, um den Turnaround zu bewerkstelligen. Nach dem Verzicht auf einen Teil des Kompensationen werde die Vergütung des Verwaltungsrates 40 Prozent unter dem Budget 2016 liegen.
Neuer Partner
Leonteq konnte am Donnerstag zudem einen Erfolg in der Partnersuche mitteilen. Gemäss einer weiteren Mitteilung ist Leonteq mit der Crédit Agricole ein Kooperationsabkommen im Bereich strukturierter Anlageprodukte eingegangen. So werde die Investment Bank Crédit Agricole CIB die Technologie von Leonteq nutzen, um strukturierte Produkte an das eigene Kundennetzwerk anzupassen und zu vertreiben.