Schweizer Gestalter haben im Paris der Nachkriegszeit markante Spuren hinterlassen. Dies zeigt die Ausstellung «Les Suisses de Paris – Grafik und Typografie» im Schaudepot des Museums für Gestaltung in Zürich. Sie dauert vom 4. November bis 19. März.
Der 1931 geborene Grafiker, Fotograf und Typograf Peter Knapp war ein Zugpferd jener Schweizer Gestalter, die nach einer Ausbildung an Schweizer Kunstgewerbeschulen auszogen, um im Ausland über sich hinauszuwachsen, wie sich die Kuratorin Barbara Junod am Donnerstag beim Medienrundgang ausdrückte.
«In unserem Metier» sei es dringend nötig, die Studien in den Zentren, insbesondere in New York, Tokio, London oder Paris zu beenden, schreibt Knapp im kurzen Lebenslauf, der im Eingangsbereich der Ausstellung an einer Säule befestigt ist. Nur so rücke eine internationale Karriere in den Bereich des Möglichen.
Pariser Flughafen beschriftet
Knapp hat Paris gewählt, so wie die anderen 22 Grafiker und Typografen, deren Arbeiten im Museum für Gestaltung zu sehen sind.
Eine Sonderrolle spielt der Ende 2015 verstorbene Typograf Adrian Frutiger, der mit seiner Schenkung ans Museum für Gestaltung die Basis für die bunte Schau legte. Frutiger, wie Knapp in Zürich ausgebildet, hat sich in Paris unter anderem mit seiner Schrift Roissy einen Namen gemacht. Er entwickelte sie, als er 1970 den Auftrag bekam, den Flughafen Charles de Gaulle zu beschriften.
Piktogramme für das Centre Pompidou
Junod hat die Exponate – Plakate, Bücher, Zeitschriften, Filme, Piktogramme, Fotografien – nach acht Themen gruppiert. Farbe, Mode, Edition, Kunst und Kultur, Typolabor oder Verkehr und Transport heissen sie und sorgen dafür, dass beim Gang durch die dicht bestückte Ausstellung Übersicht und Orientierung gewährleistet sind.
Kurze und gleichwohl informative Texte führen in die Themen ein, wobei Junod jeweils die dafür wichtigen Exponenten und deren Arbeiten ins Zentrum stellt. Bei den Piktogrammen zum Beispiel kommt der Grafikdesigner Ruedi Baur zum Zug. Er hat damit das Erscheinungsbild des Centre Pompidou, das 2001 nach vierjähriger Renovation wieder eröffnet wurde, massgeblich geprägt.