Mit einer grossflächig geschwärzten Titelseite ist die „Financial Times Deutschland“ am Freitag nach knapp 13 Jahren zum letzten Mal erschienen. Die Ausgabe versammelte eine Auswahl der besten Recherchen, Porträts und Karikaturen.
Unter dem verstümmelten Logo „Final Times“ standen die Worte „Endlich schwarz“ – eine Anspielung auf die schwarzen Zahlen, die die Wirtschaftszeitung aus Hamburg nie geschrieben hat. Im Editorial schrieb die Chefredaktion: „Weil wir nach all den Jahren nicht einfach so aufhören können, zeigen wir Ihnen in dieser Ausgabe noch einmal, was wir so draufhatten und noch draufhätten.“
In der gesamten Ausgabe begleitet die „FTD“ mit viel Ironie das eigene Aus. Anstatt die Seiten durchzunummerieren, werden die Leser fortlaufend darauf hingewiesen, dass sich die Zeitung ihrem Ende nähert: „noch 42“ ist etwa auf der ersten Seite zu lesen.
Das Aus hatte der Konzern Gruner + Jahr (G + J) vor zwei Wochen offiziell bekanntgegeben. Die letzte Ausgabe war an vielen Kiosken am Freitag schnell ausverkauft.
Nach Auskunft des Verlages sollten am Freitagnachmittag die letzten redaktionellen Inhalte auf die Internetseite „ftd.de“ gestellt werden. Der Webauftritt werde voraussichtlich noch bis zur Jahreswende erhalten bleiben.
Bei den G + J-Wirtschaftsmedien stehen mehr als 300 Mitarbeiter vor einer ungewissen Zukunft. Beschäftigte der „FTD“ wollten am Freitag in Hamburg vor dem Verlag demonstrieren.