Letzte Chance für Schweizer Speed-Quartett, Svindal Topfavorit

Der Super-G müsste eigentlich die alpine Disziplin sein, in der die Schweizer Männer in Sotschi mit den besten Chancen starten. Der Favorit Nummer 1 heisst aber Aksel Lund Svindal.

Svindal will nach "Leder" in der Abfahrt nun zumindest aufs Podest (Bild: Si)

Der Super-G müsste eigentlich die alpine Disziplin sein, in der die Schweizer Männer in Sotschi mit den besten Chancen starten. Der Favorit Nummer 1 heisst aber Aksel Lund Svindal.

Der Start zum Super-G der Männer in Rosa Chutor wird eine Stunde früher als geplant um 7 Uhr Schweizer Zeit erfolgen. Grund sind hohen Temperaturen im Olympia-Gebiet. Als erster der vier Schweizer wird Beat Feuz das Rennen in Angriff nehmen. Der Emmentaler trägt die Nummer 7. Didier Défago, der Gewinner des Super-G in Kitzbühel, startet mit der 10, Patrick Küng, der im vergangenen Dezember im Super-G in Beaver Creek (USA) seinen ersten Weltcup-Sieg errungen hatte, erhielt die 19 zugelost, Carlo Janka die 28.

Patrick Küng gewann im Dezember den Super-G in Beaver Creek, was damals genauso überraschend kam wie der Erfolg von Didier Défago im Januar in Kitzbühel. Küng erlebte jedoch in Sotschi eine ganz schwierige Start-Woche. Heftige Magen-Darm-Probleme zwangen ihn schon während den Trainingstagen ständig auf die Toilette, und in der Abfahrt fehlte ihm schlicht der Saft, um auf dem kräfteraubenden Parcours mit den Schnellsten mithalten zu können. Inzwischen geht es Küng wieder besser, doch optimal war der unliebsame Vorfall logischerweise nicht.

Didier Défago, der Sieger von Kitzbühel, konnte in der Olympia-Abfahrt die Erwartungen ebenfalls nicht erfüllen. Der Romand scheiterte bei der Mission Titelverteidigung deutlich. Nun befindet er sich wieder in jener Position, die ihm am besten liegt: Er ist wieder der Aussenseiter, der unbelastet angreifen kann. Beat Feuz, in der Abfahrt vom vergangenen Sonntag als 13. unmittelbar vor Défago und Küng klassiert, zählt in seiner aktuellen Verfassung nicht zu den ersten Anwärtern auf eine Medaille.

Die grössten Hoffnungen ruhen auf Carlo Janka, zumindest wenn es wieder etwas kälter werden sollte. Der Bündner hat in der Abfahrt mit einem zu weiten Sprung die Chance auf Gold vergeben. Er strahlte letzte Woche am Olympia-Berg wieder einiges mehr an Zuversicht und Spass aus als ehedem. In den vier Weltcup-Super-G dieses Winters war Janka nie über Rang 8 hinaus gekommen.

Der Favorit Nummer 1 heisst Aksel Lund Svindal. Der Norweger hat schon viermal den Disziplinen-Weltcup gewonnen, und er liegt auch in der aktuellen Wertung wieder vorne, vor allem dank seiner Siege in Lake Louise und Val Gardena. Schon vor vier Jahren an den Spielen von Vancouver errang er Olympia-Gold im Super-G, keinem stünde auch diesmal die oberste Stufe des Podiums so gut an wie ihm. Svindal musste im Verlauf dieser Woche den 4. Platz aus der Abfahrt verarbeiten, was er mit dem Verzicht auf alle drei Abfahrtstrainings zur Super-Kombination tat.

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