Sechs Jahre lang hütete Amy Passiak die aus den Ruinen des World Trade Centers geborgenen Fundstücke. Kurz vor dem 15. Jahrestag der Terroranschläge auf die Zwillingstürme in New York hat sie die letzten Objekte an Gedenkstätten in den USA und im Ausland ausgeliefert.
Fast 2800 Gegenstände lagerten unter Passiaks Aufsicht am JFK-Flughafen in New York, darunter ein zerstörter Streifenwagen, Sonnenbrillen aus einem Geschäft im World Trade Center und Teile der stählernen Fassade der Hochhäuser – aber keine Gegenstände von persönlichem Wert.
Die Hafenbehörde von New York und New Jersey als Eigentümerin des Grundstücks am Ground Zero hatte 2009 entschieden, die in den Ruinen gesicherten Objekte an Gedenkstätten zu verteilen. Seitdem wurden mehr als 1500 Anträge von Polizeirevieren, Feuerwehren, Schulen und Städten im ganzen Land bewilligt.
Auch aus dem Ausland kamen Anfragen, etwa aus Deutschland, Kanada, China und Italien. Frankreich fehlt hingegen auf der Liste.
Obwohl keine persönlichen Gegenstände in dem Flughafenhangar lagerten, war die Arbeit für Passiak mit vielen Emotionen verbunden. «Ich wurde oft umarmt», erinnerte sich die Projektleiterin. Sie sei Teil des Trauerprozesses nach den Anschlägen vom 11. September 2001 geworden, sagte Passiak. Es sei ein gutes Gefühl zu wissen, dass nun alle Objekte verteilt und überall Gedenkorte entstanden seien.
Bei den Anschlägen vor 15 Jahren hatten Mitglieder des Terrornetzwerks Al-Kaida Passagierflugzeuge entführt und in das World Trade Center sowie in das Gebäude des Verteidigungsministeriums bei Washington gesteuert. Eine vierte entführte Maschine stürzte im Bundesstaat Pennsylvania in ein Feld. Etwa 3000 Menschen wurden durch die Anschläge getötet, die meisten in New York.