Wie hoch die Pflegekosten eines Patienten während seines letzten Lebensjahres sind, ist regional sehr unterschiedlich. Dies zeigt eine Studie der Universität Bern. Sie erlaubt es zum ersten Mal, regionale Unterschiede zu analysieren.
Die Studienautoren haben dafür die Pflegekosten von Verstorbenen in ihrem letzten Lebensjahr untersucht, wie die Zeitungen «Tages-Anzeiger» und «Bund» am Montag berichteten. Gemäss der Studie, die auch der Nachrichtenagentur sda vorliegt, fallen die höchsten Kosten in der Region um die Städte Lausanne und Genf, im Kanton Tessin sowie in den Städten Basel, Bern und Zürich an. In der Alpenregion sowie in der Zentral- und Nordwestschweiz sind die Kosten geringer.
Die Studie sieht in der Todesursache und im Alter der Verstorbenen die wichtigsten Determinanten für die Höhe der Kosten. Die Art der Pflege hat offenbar keinen Einfluss auf die Kosten.
Die teuersten Kosten verursachen Krebserkrankungen bei jungen Personen, besonders Brust-, Darm und Prostatakrebs. Es folgen Erkrankungen des Nervensystems oder der Atemwege. Die Daten zeigten wie von den Studienautoren erwartet, dass Frauen älter sterben als Männer. Auch wie erwartet legte die Studie dar, dass die häufigsten Todesursachen Erkrankungen des Herz- und Kreislaufsystems sowie Krebserkrankungen sind.
Im Durchschnitt belaufen sich die Pflegekosten während des letzten Lebensjahres von Patienten auf 32’500 Franken. Für die Studie wurden Krankenversicherungsdaten von 113’277 Personen analysiert, die zwischen 2008 und 2010 gestorben sind.