Chester Nez, der letzte aus der Ursprungs-Generation der sogenannten Code Talker der Navajos, ist mit 93 Jahren gestorben. Nez sei im Schlaf gestorben, teilte der Präsident der Navajos, Ben Shelly, mit.
Die Navajo-Indianer haben eine tonale Sprache ohne Schrift, die im Zweiten Weltkrieg als Verschlüsselungsmethode auf den pazifischen Kriegsschauplätzen genutzt wurde. An der Entwicklung dieses Geheimcodes wirkten 29 Navajos mit. Den Japanern gelang es bis zum Kriegsende nicht, den Code zu knacken.
Nez zählte zu den Navajos, die im Mai 1942 von der US-Marine rekrutiert wurden. Er wurde im Krieg nach Guadalcanal, Guam, Peleliu und Bougainville beordert.
Dem US-Militärblatt «Stars and Stripes» erzählte er 2013, er sei «sehr stolz» darauf, dass die Japaner «alles getan» hätten, um den Code zu entschlüsseln, daran aber gescheitert seien. Im Verlaufe des Zweiten Weltkriegs wurden rund 400 Navajos als Code Talker eingesetzt.
Der Navajo-Code nutzte indianische Wörter zur Codierung von Buchstabenfolgen. Darüber hinaus enthielt er Bedeutungsverlagerungen, in denen etwa ein Flugzeug als «Vogel» und ein Bombenflugzeug als «schwangerer Vogel» bezeichnet wurden. Erst in den 1980er Jahren wurde der Code für die Öffentlichkeit entschlüsselt.