Nach viereinhalb Monaten des Wettkampfs um die Präsidentschaftskandidatur der US-Republikaner hat auch der letzte verbliebene Rivale von Mitt Romney seinen Wahlkampf eingestellt: Der radikalliberale Kongressabgeordnete Ron Paul erklärte, kein Geld mehr für seine Wahlkampagne ausgeben zu wollen.
Allerdings legte Paul am Montag seine Bewerbung nicht offiziell auf Eis. Der texanische Politiker hofft nach eigenem Bekunden weiter, Delegierte für den Nominierungsparteitag der Republikaner zu sammeln.
Paul ist jedoch praktisch chancenlos. Der Abgeordnete holte bislang in den Vorwahlen der Webseite realclearpolitics.com zufolge nur 99 Wahlmännerstimmen. In keinem einzigen Bundesstaat konnte Paul eine Vorwahl gewinnen.
Favorit Romney steht dagegen bei derzeit 949 Delegierten für den Parteitag Ende August in Florida. Die Nominierung des früheren Gouverneurs von Massachusetts gilt als sicher, seit Mitte April Romneys ärgster Rivale Rick Santorum das Handtuch geworfen hatte. Anfang Mai verabschiedete sich auch der frühere Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Newt Gingrich, aus dem Rennen.
Der 76-jährige Aussenseiter Paul steht in seiner Partei für die Strömung, die den Staat auf das Allernötigste begrenzen will. Dazu gehört eine Ablehnung von Steuern und Sozialprogrammen, ausserdem plädiert der Kongressabgeordnete aus Texas für den Austritt der USA aus der UNO und kritisiert die US-Militärpräsenz in anderen Weltregionen.
Auch in weiten Teilen der eigenen Partei gelten Pauls Positionen als nicht mehrheitsfähig. Bereits 2008 und 1988 hatte der frühere Frauenarzt einen erfolglosen Anlauf auf das Weisse Haus gestartet.