Bundesrätin Doris Leuthard hat am Mittwochnachmittag in Genf an einer Sitzung des Umweltprogramms der Vereinten Nationen (UNEP) teilgenommen. Dabei plädierte sie für die Verabschiedung eines Abkommens zur Verminderung der weltweiten Quecksilberemissionen.
In ihrer Ansprache forderte die Vorsteherin des Eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK), „klare Verpflichtungen, damit die Staatengemeinschaft wirksam gegen die durch Quecksilber verursachten Vergiftungen und Umweltschäden vorgehen kann“.
Für Leuthard muss die Übereinkunft Massnahmen zur technischen und finanziellen Unterstützung beinhalten. Zudem verlangte sie einen Mechanismus zur Beilegung von Unstimmigkeiten (Compliance) und zur Gewährleistung der Umsetzung.
Auch sprach sich die Umweltministerin für eine Schliessung von Minen aus, um den Abbau von Quecksilber weltweit zu reduzieren. Damit würde ein deutliches Signal gesetzt und gleichzeitig effizientere technische Alternativen gefördert. Das sei ein wichtiger Beitrag zur Reduktion und Prävention von Gesundheitsschäden, sagte sie weiter.
Die Quecksilberkonvention im Rahmen des UNEP geht auf eine Initiative der Schweiz zurück. Die letzte Verhandlungsrunde begann am Sonntag und dauert voraussichtlich bis Freitag. Zum Abschluss soll die Konvention von den 147 teilnehmenden Staaten verabschiedet werden. Das Abkommen sieht vor, den weltweiten Quecksilberausstoss von derzeit knapp 2000 Tonnen im Jahr wirksam zu reduzieren.
Quecksilber-Rückstände in Nahrungsmitteln
Quecksilber ist ein nicht abbaubares und hochgiftiges Schwermetall. Schon sehr kleine Mengen können zu chronischen Gesundheitsschäden oder zum Tod führen. Giftig sind vor allem eingeatmete Dämpfe und organische Verbindungen aus der Nahrungskette.
Das Schwermetall wird vor allem in Kohlekraftwerken freigesetzt und zum Abbau von Gold verwendet. Dabei werden Boden, Luft und Wasser kontaminiert. Die Rückstände gelangen in die Nahrungskette, etwa in Fische. Der grösste Teil des Ausstosses stammt aus Ost- und Südostasien, namentlich China.
In der Schweiz sind die Quecksilberemissionen dank der in den letzten dreissig Jahren umgesetzten Massnahmen stark zurückgegangen. Heute betragen sie schätzungsweise noch eine Tonne pro Jahr.