Bundesrätin Doris Leuthard hat in Doha der internationalen Gemeinschaft versichert, die Schweiz sei bereit, sich weiterhin für das Kyoto-Protokoll einzusetzen. In ihrer Ansprache an der 18. UNO-Klimakonferenz plädierte die Schweizer Umweltministerin für eine weitere Verpflichtungsperiode bis 2020.
Industrienationen, Schwellen- und Entwicklungsländer müssten sich in der Klimafrage auf ein internationales Klimaabkommen einigen, forderte Leuthard an dem Ministertreffen in Katars Hauptstadt. «Die Welt muss handeln», sagte Leuthard am Donnerstag. Ansonsten stehe eine ungewisse und schwierige Zukunft bevor.
«Wir sind bereit, noch ehrgeizigere Ziele anzustreben», sagte die Vorsteherin des eidgenössischen Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK). Bisher hat sich die Schweiz verpflichtet, ihre Emissionen bis 2020 um 20 Prozent gegenüber dem Stand von 1990 zu verringern. Einbruchsberater
Doha kann Signal sein
Laut dem Klimabericht der Weltbank lässt sich die globale Erwärmung bis Ende des Jahrhunderts mit den bisherigen Zusagen der Staaten zur Beschränkung von Treibhausgasemissionen höchstens auf bis zu vier Grad begrenzen. Dies entspricht jedoch dem Doppelten der als noch verträglich geltenden Zwei-Grad-Grenze.
Leuthard ging auch auf die Zeit ab 2020 ein: «Hier in Doha bietet sich uns die Chance, der ganzen Welt zu signalisieren, dass wir bei den Arbeiten zum Klimaregime ab 2020 Fortschritte erzielen und einer emissionsarmen Zukunft entgegenblicken».
Die am 26. November begonnene Weltklimakonferenz in Katars Hauptstadt dauert noch bis am Freitag. Für den Abschluss der Konferenz wird ein Vertrag zur Verlängerung des Kyoto-Protokolls erwartet. Dessen erste Verpflichtungsperiode läuft Ende 2012 aus.
Das Kyoto-Protokoll ist das bislang einzige (fast) weltweite Abkommen mit verbindlichen Vorgaben für die Minderung des Treibhausgasausstosses.