Die Schweiz soll sich verbindliche Klimaziele setzen und die Energieversorgung auf erneuerbare Quellen umstellen. Dies fordert eine Allianz von über 50 Organisationen in einer Petition. Bundesrätin Doris Leuthard soll dafür zur «Klima-Schutzpatronin» werden.
Die Bundesrätin wäre eine geeignete Schutzpatronin des Klimas, teilte die Klima-Allianz Schweiz am Dienstag mit. Leuthard «verfügt über eine starke Position im Bundesrat, ist beliebt bei der Bevölkerung und hat fast alle wichtigen Dossiers zum Thema Klimawandel unter sich», lässt sich Koordinator Patrick Hofstetter in der Mitteilung zitieren. Die Vorsteherin des Eidg. Departements für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) vertritt die Schweiz am UNO-Klimagipfel in New York.
Die Klima-Allianz fordert vom Bundesrat in einer Petition ein grösseres Engagement gegen Ursachen und Folgen des Klimawandels. Konkret soll die Schweiz ab dem Jahr 2050 nur noch erneuerbare Energiequellen nutzen und sich auf dem Weg dorthin verbindliche Klimaziele setzen.
Bisher habe es die Schweiz lediglich geschafft, den CO2-Ausstoss auf dem Niveau von 1990 zu stabilisieren. Ausserdem habe der Bundesrat die Empfehlungen des Weltklimarats ignoriert, als er im Frühling am 20-Prozent-Reduktionsziel festhielt. Nur mit griffigeren Massnahmen könne das international anerkannte Ziel, die Klimaerwärmung auf weniger als zwei Grad Celsius zu begrenzen, erreicht werden, heisst es in der Mitteilung.
Breite Allianz
Die Allianz fordert die Schweizer Regierung zudem auf, Entwicklungsländer finanziell zu unterstützten, die wenig zur Klimaerwärmung beigetragen haben, aber stark darunter leiden. Die Schweiz habe eine besondere Verantwortung im Kampf gegen den Klimawandel.
Hinter der Klima-Allianz Schweiz stehen mehr als 50 Organisationen aus Umweltschutz, Entwicklungszusammenarbeit, Politik und Gewerkschaftsarbeit. So unterstützen etwa Greenpeace Schweiz, WWF Schweiz, Pro Natura, der Verkehrsclub der Schweiz (VCS), die Erklärung von Bern, Alliance Sud, der Schweizerische Gewerkschaftsbund (SGB) sowie die Grüne Partei, die Grünliberalen (GLP) und die SP Schweiz die Petition.