Die Schweiz und Italien wollen enger zusammenarbeiten. Bis Ende 2013 soll ein Infrastrukturabkommen zwischen den beiden Ländern unterzeichnet werden. Dies haben Bundesrätin Doris Leuthard und Italiens Infrastrukturminister Maurizio Lupi in Rom vereinbart.
Beide Minister wollen die Verlegung des Warentransports von der Strasse auf die Schiene fördern; sie hoben bei ihrem Treffen am Donnerstag die strategische Bedeutung des europäischen Korridors Genua-Rotterdam hervor. Ausserdem stellten sie Fortschritte bei den Arbeiten für Bahnknoten des Genueser Hafens fest, wie das italienische Infrastrukturministerium am Freitag mitteilte.
Lupi und Leuthard einigten sich auf ein technisches Treffen am 4. Oktober in Basel, um die Inhalte des im Dezember 2012 unterzeichneten Abkommens zu den Themen Infrastrukturen und Bahntransport zu aktualisieren. Ein Finanzierungsplan für die Infrastrukturprojekte soll den Parlamenten der beiden Länder zur Ratifizierung vorgelegt werden.
Schweizer Geld für italienische Projekte
Zu den prioritären Projekten zählt der Bau einer Verbindung Mendrisio-Varese, die für die Mailänder Weltexpo 2015 als strategisch gilt, sowie die Bahnverbindung Busto Arsizio-Gallarate-Luino-Sankt Gotthard, die vor allem für den Warentransport auf der Achse Genua-Novara-Basel von Bedeutung ist.
Bundesrätin Leuthard bestätigte die Bereitschaft auf Schweizer Seite, den italienischen Teil mitzufinanzieren. Auch die südlichen für den Vier-Meter-Korridor auf der Gotthard-Achse geplanten Ausbauten in Italien waren ein Thema des Gesprächs.
Stärkere Zusammenarbeit beim Strom
Zusätzlich wollen Italien und die Schweiz durch eine stärkere Kooperation im Strombereich den Handel zwischen den beiden Ländern fördern. Dies resultiert aus einem Treffen zwischen Leuthard und dem italienischen Energieminister Flavio Zanonato in Rom.
Dabei wurden die Vorteile hervorgehoben, die dank der Unterzeichnung eines Memorandums zwischen Italien und der Schweiz zur Kooperation im Energie- und Gasbereich im Jahr 2012 für Unternehmen und Familien entstanden seien. Auch das Thema der TAP (Trans Adriatic Pipeline) und der Einstieg des Konsortiums Shah Deniz aus Aserbaidschan wurden besprochen.
Leuthard traf am Freitag auch mit Italiens Umweltminister Andrea Orlando zusammen. Details über ihre Gespräche in Rom will Leuthard am Freitagnachmittag an einer Medienkonferenz in der Schweizer Botschaft in Rom bekanntgeben.