Libanesische Armee in Bereitschaft versetzt nach Artilleriebeschuss

Nach einem tödlichen Artillerieüberfall aus dem benachbarten Syrien wurde die libanesische Armee am Samstag in Alarmbereitschaft versetzt. „Es wurden die notwendigen Massnahmen ergriffen, um gegen jede Verletzung der syrisch-libanesischen Grenze vorzugehen“, teilte die Armeeführung in Beirut mit.

Der libanesische Präsident Michel Suleiman erklärte den Schutz der Zivilbevölkerung zur "obersten Priorität" (Archiv) (Bild: sda)

Nach einem tödlichen Artillerieüberfall aus dem benachbarten Syrien wurde die libanesische Armee am Samstag in Alarmbereitschaft versetzt. „Es wurden die notwendigen Massnahmen ergriffen, um gegen jede Verletzung der syrisch-libanesischen Grenze vorzugehen“, teilte die Armeeführung in Beirut mit.

Der libanesische Präsident Michel Suleiman zeigte sich besorgt und erklärte den Schutz der Zivilbevölkerung zur „obersten Priorität“.

Das syrische Militär hat Augenzeugen zufolge mehrere Dörfer im Norden Libanons beschossen und dabei drei Menschen getötet. Zehn Menschen wurden verletzt.

Mörsergranaten seien am Samstagmorgen in Bauernhäusern 5 bis 20 Kilometer von der Grenze entfernt eingeschlagen, sagten Sicherheitskräfte. Zuvor hätten Rebellen aus Syrien die Grenze überschritten. Der Beschuss habe auch am Mittag angehalten.

Eine Frau starb, als eine Granate ihr Haus in der Gegend Wadi Chalid im Nordosten des Libanons getroffen habe. Dabei seien fünf Menschen verletzt worden.

Eine weitere Granate schlug später im nahegelegenen Dorf Hische ein und tötete einen achtjährigen Jungen. Der Vater und vier Geschwister des Opfers seien verletzt worden, sagten die Sicherheitsbeamten.

Gefechte in Tripolis

In den vergangenen Wochen wuchsen die Sorgen, dass der Konflikt zwischen der syrischen Führung und den Gegnern von Präsident Baschar al-Assad auch auf Libanon übergreifen könnte.

In der Hafenstadt Tripoli kam es Anfang Juni bereits zu Gefechten zwischen Anhängern beider Seiten. In Libanon sympathisieren viele Sunniten mit dem Aufstand gegen den syrischen Präsidenten, der der alawitischen Minderheit angehört.

Assad geht seit mehr als einem Jahr mit grosser Härte gegen die Opposition vor, die seinen Rücktritt fordert. Dabei wurden laut UNO mehr als 14’000 Menschen getötet.

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