Libanesische Hisbollah droht Israel mit „tausenden Raketen“

Die libanesische Hisbollah-Miliz hat Israel für den Fall eines Angriffs mit einer grossangelegten Gegenoffensive gedroht. Israel sei bei den Auseinandersetzungen mit radikalen Palästinensern im Gazastreifen vor deren Fadschr-5-Raketen „erzittert“, obwohl „deren Zahl nicht jene der Finger eine Hand überschritt“.

Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah (Archiv) (Bild: sda)

Die libanesische Hisbollah-Miliz hat Israel für den Fall eines Angriffs mit einer grossangelegten Gegenoffensive gedroht. Israel sei bei den Auseinandersetzungen mit radikalen Palästinensern im Gazastreifen vor deren Fadschr-5-Raketen „erzittert“, obwohl „deren Zahl nicht jene der Finger eine Hand überschritt“.

Das sagte Hisbollah-Chef Hassan Nasrallah am Sonntag in einer Rede zum islamischen Aschura-Fest, die der Fernsehsender Al-Manar übertrug. Er frage sich, wie Israel „die tausenden Raketen ertragen“ wolle, „die Tel Aviv und andere Orte im Fall eines Angriffs auf den Libanon treffen“.

Der Anführer der schiitischen Miliz bezog sich damit auf den Beschuss Tel Avivs mit Raketen iranischer Bauart vom Typ Fadschr 5 während des jüngsten Gaza-Konflikts zwischen der palästinensischen Hamas und anderen Gruppen sowie der israelischen Armee.

Nasrallah bezeichnete das vorläufige Ende des einwöchigen Konflikts, in dem 166 Palästinenser und sechs Israelis getötet worden waren, als „grossen Sieg“ des palästinensischen Widerstands.

Nasrallah warnte, die Raketen der Hisbollah könnten ganz Israel erreichen. Nach US-Angaben verfügt die Hisbollah über rund 50’000 Raketen, darunter 40 bis 50 Fateh-110, die Tel Aviv ebenso wie die meisten anderen Regionen in Israel treffen könnten, sowie zehn Scud-D-Raketen.

Im Libanon-Krieg des Sommers 2006 hatte die Hisbollah 4000 Raketen auf Nordisrael abgefeuert. In dem Konflikt wurden mehr als 1200 Libanesen und 160 Israelis getötet.

In einem Stadion im Süden der libanesischen Hauptstadt Beirut wurde Nasrallahs Rede vor zehntausenden Anhängern live auf grossen Leinwänden übertragen.

Die dortige Kundgebung fand anlässlich des Aschura-Fests statt, bei dem des Tods von Imam Hussein, eines Enkels des Propheten Mohammed, in der Schlacht von Kerbela im Jahr 680 gedacht wird. Aschura ist der Höhepunkt des heiligen Monats Muharram und das wichtigste Fest der Schiiten.

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