Libanesischer Extremistenführer bei Anschlag in Syrien getötet

Der libanesische Extremistenführer Samir Kuntar ist am Sonntag in Damaskus ums Leben gekommen. Er starb bei einem Bombenanschlag, wie die schiitische Hisbollah-Miliz sowie syrische Staatsmedien und Vertraute des syrischen Machthabers Baschar al-Assad mitteilten.

Kuntar nach seiner Freilassung aus israelischer Haft im Jahr 2008 (Archiv). (Bild: sda)

Der libanesische Extremistenführer Samir Kuntar ist am Sonntag in Damaskus ums Leben gekommen. Er starb bei einem Bombenanschlag, wie die schiitische Hisbollah-Miliz sowie syrische Staatsmedien und Vertraute des syrischen Machthabers Baschar al-Assad mitteilten.

Der Hisbollah-Fernsehsender Al-Manar berichtete hingegen, dass Kuntar bei einem israelischen Luftangriff getötet wurde. Israelische Kampfflugzeuge hätten am Samstagabend ein Wohngebäude in Dscharamana, einem Vorort der syrischen Hauptstadt Damaskus, mit Raketen angegriffen, hiess es.

Die Hisbollah machte Israel für den Anschlag verantwortlich. Der israelische Bauminister Yoav Gallant begrüsste gegenüber dem Radiosender Israel Radio den Tod von Kuntar, der 1979 bei einem Anschlag in Israel vier Menschen getötet hatte. Ob Israel hinter der Tat stehe, wollte Gallant nicht sagen: «Weder bestätige noch dementiere ich, dass wir etwas damit zu tun haben.»

Israel hatte den 1962 geborenen libanesischen Drusen, der nach dem Anschlag 1979 festgenommen und zu lebenslanger Haft verurteilt worden war, 2008 im Rahmen eines Gefangenenaustauschs freigelassen. Es wird angenommen, dass sich Kuntar danach der Hisbollah anschloss. Die Miliz unterstützt Assad in dem seit Jahren währenden Bürgerkrieg in Syrien.

Bisher ist unklar, ob Kuntar selbst an den Kämpfen in dem Nachbarland Libanons beteiligt war. Seit Beginn des Krieges hat Israel Syrien mehrmals angegriffen, hauptsächlich um Waffenlager zu zerstören.

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