Die libanesische Regierung hat nach Massenprotesten wegen einer Müllkrise den Export des Abfalls beschlossen. Das Kabinett stimmte am Montag einem Plan zu, den Müll per Schiff von zwei Firmen ausser Landes bringen zu lassen.
Es handele sich um eine Katastrophe, die durch jahrelange Nachlässigkeit verschuldet sei, sagte Ministerpräsident Tammam Salam. Die Krise wurde ausgelöst, weil im Juli die wichtigste Mülldeponie der Hauptstadt Beirut geschlossen wurde. Daraufhin wurde der Abfall mitten im Hochsommer wochenlang nicht abgeholt. Bei den Protesten im Sommer kam es auch zu Ausschreitungen.
Die schwache Regierung wird immer wieder kritisiert, die Infrastruktur des Landes zu vernachlässigen. Auch 25 Jahre nach dem Ende des Bürgerkrieges kommt es in Beirut täglich zu Stromausfällen. Der Konflikt im benachbarten Syrien hat die Regierung weiter geschwächt und alte Gräben zwischen den Bevölkerungsgruppen wieder aufgerissen.