Libyen hat am Freitag den ersten Jahrestag des Revolutionsbeginns gefeiert. Während die neue Führung aus Respekt gegenüber den vielen Toten der monatelangen Kämpfe keine zentrale Gedenkfeier organisiert hatte, fanden in zahlreichen Städten des Landes einzelne Feiern statt.
Bereits am Donnerstagabend strömten in Tripolis, Bengasi, Misrata und anderen Orten zahlreiche Menschen auf die Strassen, um mit Feuerwerken und Sprechchören den Beginn des Umsturzes vor einem Jahr zu feiern.
In Bengasi, von wo aus der Aufstand gegen den langjährigen Machthaber Muammar al-Gaddafi organisiert worden war, soll am Freitag eine Festveranstaltung mit zahlreichen Politikern stattfinden. Es wird erwartet, dass der Vorsitzende des Übergangsrats, Mustafa Abdel Dschalil, der Übergangsregierungschef Abdel Rahim al-Kib und andere Würdenträger daran teilnehmen.
Die Feierlichkeiten im ganzen Land stehen unter hohen Sicherheitsvorkehrungen, da die Behörden im Vorfeld vor möglichen Anschlägen von Anhängern Gaddafi gewarnt worden sind.
Gaddafi war im Oktober unter weiterhin ungeklärten Umständen nach seiner Festnahme in seiner Heimatstadt Sirte getötet worden. Mit seinem Tod ging die Revolution in Libyen zu Ende. Seither ringt der Nationale Übergangsrat darum, in dem nordafrikanischen Land wieder Recht und Ordnung einzuführen, hat dabei bislang aber kaum Erfolge vorzuweisen.