Nach knapp zwei Wochen haben sich in Genf erneut Vertreter mehrerer libyscher Konfliktparteien zu Gesprächen getroffen, wie ein Sprecher der Vereinten Nationen (UNO) mitteilte. Ziel der UNO ist die Gründung einer neuen Einheitsregierung im zerrütteten Land.
Derzeit stehen sich in Libyen eine islamistisch geführte Regierung in der Hauptstadt Tripolis und eine international anerkannte Regierung im östlich gelegenen Tobruk gegenüber. Beide buhlen um die wertvollen Ölhäfen entlang der Küste des Landes; Milizen beider Regierungen prallen immer wieder in blutigen Gefechten aufeinander.
Bei der ersten Gesprächsrunde des laufenden Jahres in Genf am 14. und 15. Januar hatte man sich auf eine Agenda geeinigt. An der zweiten Runde nehmen nun erneut rund mehrere Parlamentarier und Vertreter von Gemeinderäten und lokalen Vereinigungen teil, wie der Liste der UNO-Mission in Libyen (UNSMIL) zu entnehmen ist.
Vergangene Woche hatte das von den Milizionären in Tripolis geformte Parlament angekündigt, nicht an den jüngsten Gesprächen teilnehmen zu wollen. Es berief sich dabei auf neue Gewaltakte, die von den international anerkannten Behörden in Tobruk ausgingen.
Bereits an der ersten Gesprächsrunde waren keine Vertreter des Parlaments in Tripolis zugegen. Letzteres hatte im Gegenzug Gespräche auf libyschem Boden gefordert.