In Libyen soll künftig die Scharia Basis der gesamten Gesetzgebung sein. Die Nationalversammlung stimmte am Mittwoch dafür, das islamische Recht zur «Quelle der Gesetzgebung in Libyen» zu machen.
Sämtliche staatlichen Institutionen hätten sich daran zu halten. Ein Sonderausschuss soll alle existierenden Gesetze überprüfen, um sicherzustellen, dass sie mit dem islamischen Recht vereinbar sind.
Der Entscheid dürfte unter anderem Auswirkungen auf das Finanz- und Strafrecht haben. Die Einführung der Scharia ist ein weiterer Hinweis darauf, dass zwei Jahre nach dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar Gaddafi in Libyen Islamisten zunehmend Einfluss auf die Gestaltung des Staats haben.
Das Land befindet sich noch immer im politischen Übergang, der sich schwierig gestaltet. Eine Verfassung steht beispielsweise immer noch nicht.