Die USA haben bei einem Militäreinsatz in Libyen offenbar den algerischen Dschihadistenführer Mokhtar Belmokhtar getötet. Das teilte die international anerkannte libysche Regierung mit Sitz in Tobruk am Sonntag über das Online-Netzwerk Facebook mit.
Belmokhtar wurde für einige Anschläge in Afrika verantwortlich gemacht. Unter anderem hatte sich seine Organisation Al-Murabitun zum tödlichen Angriff im März auf ein Restaurant in Malis Hauptstadt Bamako bekannt. Dabei wurden unter anderen auch zwei Schweizer Armeeangehörige verletzt.
Dem Algerier Belmokhtar, der mehrfach totgesagt worden ist, wird auch eine Geiselnahme in einer Gasförderanlage in der Sahara im Süden Algeriens mit Dutzenden Toten 2013 zugeschrieben. Die USA hatten ein Kopfgeld von fünf Millionen Dollar auf Belmokhtar ausgesetzt. Der 43-Jährige wurde wegen eines 1991 in Afghanistan verlorenen Auges auch der Einäugige genannt.
Die USA bestätigten, dass ein US-Luftangriff in Libyen Belmokhtar gegolten habe. Er sei das «Ziel» des Angriffs in der Nacht zum Sonntag gewesen, teilte das US-Verteidigungsministerium am Sonntag (Ortszeit) mit, ohne anzugeben, ob der Islamist getötet wurde.
Wiederholt Drohnen eingesetzt
Die Ergebnisse des Luftangriffs würden noch weiter ausgewertet, gab Pentagon-Sprecher Steve Warren an. Zunächst hatte er nur mitgeteilt, dass die US-Armee einen Angriff auf ein «terroristisches» Ziel mit Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida geflogen habe. In der Vergangenheit hatten die USA in Libyen wiederholt unbemannte Drohnen eingesetzt.
In Libyen herrscht seit dem Sturz des langjährigen Staatschefs Muammar al-Gaddafi 2011 Chaos und Gewalt. Eine islamistische Regierung herrscht von Tripolis aus, die international anerkannte Regierung floh nach Tobruk. Die instabile Lage in Libyen wird von Dschihadisten wie dem Islamischen Staat (IS) ausgenutzt.