Truppen der neuen libyschen Einheitsregierung haben sich nach Angaben der neuen Führung in Tripolis in Teile der Stadt Sirte vorgekämpft. Sirte gilt als das Machtzentrum des libyschen Ablegers der Dschihadisten der Terrormiliz Islamischer Staat.
Mit der Regierung verbündete Milizen seien in eine Reihe von Vierteln in der Stadt eingedrungen, sagte ein Militärsprecher der Einheitsregierung am Mittwochabend der Nachrichtenagentur dpa. Am Montag hatte Tripolis bereits verkündet, die Einheiten stünden nur wenige Kilometer vor der Küstenstadt.
Die Nachrichtenseite Al-Wasat berichtet unter Berufung auf das Militär von heftigen Kämpfen. Spitäler der Region berichteten dem Portal zufolge von sechs toten und 30 verwundeten Milizionären.
Diplomaten gingen zuletzt davon aus, dass sich in Sirte und Umgebung Tausende Dschihadisten aufhalten. Der libysche IS-Ableger gilt als mächtigster Aussenposten der Dschihadisten und als Sammelbecken für Kader aus dem IS-Kerngebiet in Syrien und dem Irak.
Die von den Vereinten Nationen vermittelte Einheitsregierung soll zwei rivalisierende Führungen im Land ersetzen. Sie nahm ihre Arbeit in Tripolis im März ohne die notwendige Zustimmung der Regierung im ostlibyschen Tobruk auf, wurde international aber faktisch anerkannt.