Der rechte Aussenverteidiger der Nationalmannschaft tut in der Aufarbeitung der ungenügenden Schweizer Performance gegen Irland das, was er besten kann: Er verteidigt – für einmal nicht seine Platzhälfte, sondern seine angezählten Mitspieler.
Auf dem Feld ist er der Mann der deutlichen Gesten und bekannt für seine kompromisslose Linie. Neben dem Rasen kann Lichtsteiner aber auch moderate Töne anschlagen. Im Stil eines smarten Diplomaten relativierte der Juventino, der in Dublin geschont wurde, den höchst mässigen Auftritt seiner Kollegen.
Im Gegensatz zu Vladimir Petkovic spielte Lichtsteiner verbal nach dem enttäuschenden 0:1 gegen die Iren nicht direkt auf Mann und Team: «Dass nicht alles perfekt sein würde, wussten wir schon vorher. Testspiele sind auch da, um Dinge zu ändern, um beim Turnier bereit zu sein.»
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Es sei im Übrigen ganz normal und erklärbar, dass in einem Test nicht die selbe Spannung aufgebaut werde wie in in einem Ernstkampf. Einige seien aus schwierigen Konstellationen gekommen, «spielen gegen den Abstieg oder um die Champions League». Andere seien angeschlagen und hätten trotzdem auf die Zähne gebissen, so der 32-jährige Routinier.
Michael Lang vertritt auf der rechten Abwehrseite Stephan Lichtsteiner. (Bild: Keystone/WALTER BIERI)
Die 90 schwierigen Minuten mag der 79-fache Internationale generell nicht überbewerten. Er halte es nicht für nötig, zweieinhalb Monate vor der Endrunde in Frankreich alles infrage zu stellen und sich Sorgen zu machen: «Man muss den Teufel nicht an die Wand malen. So schlecht sieht es nicht aus.»
Das Votum pro Xhaka
Mit halbem Herz und gewissen Defiziten im kämpferischen Bereich hätten sie gespielt, hatte Petkovic seinem Ensemble in der ersten Verärgerung vorgehalten. Lichtsteiner differenziert: «Unser Team ist ehrgeizig und professionell genug zu reagieren. Und klar, es ist Raum zur Steigerung vorhanden.»
Im ersten Spiel ohne Gökhan Inler verteidigt der Juventus-Star notabene explizit die Zentrale im defensiven Mittelfeld. «Valon Behrami und Granit Xhaka haben versucht, das Spiel anzukurbeln.» Speziell Xhaka nimmt er in Schutz: «Es war kein schlechtes Spiel von ihm. Das Spiel gestern kam ihm nicht entgegen. Er kann die Seitenwechsel auslösen, aber wenn niemand anspielbar ist, wird es schwierig für ihn.»
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