Lichtsteiner verpasste mit Juve historisches Triple

Stephan Lichtsteiner gehörte zu den Protagonisten beim Champions-League-Final zwischen Juventus Turin und Barcelona. Der Schweizer war nach dem Spiel enttäuscht, aber nicht am Boden zerstört.

Stephan Lichsteiner duellierte sich immer wieder mit Neymar (Bild: SI)

Stephan Lichtsteiner gehörte zu den Protagonisten beim Champions-League-Final zwischen Juventus Turin und Barcelona. Der Schweizer war nach dem Spiel enttäuscht, aber nicht am Boden zerstört.

Lichtsteiner ärgerte sich verständlicherweise über die 1:3-Niederlage, die ihn «noch ein paar Tage beschäftigen wird», sprach aber auch von einer «überragenden Saison», stand Juventus doch erstmals seit zwölf Jahren wieder im Champions-League-Final und verpasste das historische Triple nur knapp.

Für den 31-Jährigen aus Adligenswil entschieden «kleine Details» den Final zugunsten der favorisierten Katalanen. «Nach dem Ausgleich hätten wir die eine oder andere Chance, die sich uns bot, nützen sollen, dann wäre es anders herausgekommen», so der rechte Verteidiger, der als fünfter Schweizer in einem Champions-League-Final stand. Letztlich entschied auch die grössere Final-Erfahrung zugunsten des mit Welt- und Europameistern gespickten Ensembles von Luis Enrique. Viele der Barça-Spieler waren bereits bei den Champions-League-Triumphen 2009 und 2011 mit dabei, Captain Andres Iniesta, einer der Besten am Samstag, stand bei allen vier Triumphen seit 2006 im Final auf dem Feld.

Der zwischenzeitliche Ausgleich für Juventus durch den Spanier Alvaro Morata, den Lichtsteiner in der 55. Minute mit einem gewonnen Zweikampf und einem Sturmlauf über die rechte Seite einleitete, läutete die beste Phase der Turiner ein, nachdem sie zuvor Glück und einen starken Gianluigi Buffon benötigt hatten, um nicht höher als 0:1 in Rückstand zu geraten. Nach dem Gegentreffer taumelte der Favorit Barcelona, fiel aber nicht. Der Uruguayer Luis Suarez schoss in der 68. Minute das Game-Winning-Goal, das Lionel Messi mit einem Schuss vorbereitete, ehe Neymar, der dritte des fabelhaften Offensiv-Trios der Katalanen, am Ende der Nachspielzeit für den Schlusspunkt in einem spektakulären Spiel sorgte.

Während Barcelona zum insgesamt fünften Titel in der Königsklasse kam, baute Juventus seine negative Serie aus. Die letzten vier Endspiele in der Champions League (1997, 1998, 2003, 2015) gingen alle verloren, nur zwei der acht Finalspiele konnte der italienische Rekordmeister zu seinen Gunsten entscheiden. «Die Champions League ist der Titel, der am schwierigsten zu gewinnen ist, die Luft auf diesem Niveau ist sehr dünn», so Lichtsteiner. Wichtig sei, dass sie sich auf der internationalen Bühne zurückgemeldet haben. Nun würden noch Details fehlen, um diesen Titel einst auch einmal nach Turin zu holen.

Im Gegensatz zu Lichtsteiner gehörte Ivan Rakitic zu den Siegern. Der kroatische Internationale, der im aargauischen Möhlin aufgewachsen ist, ebnete mit dem frühen 1:0 den Katalanen den Weg zum zweiten Triple innerhalb von sechs Jahren. Rakitics Tor, das nach einer herrlichen Ballstafette von Messi über Jordi Alba, Neymar, Iniesta und Rakitic fiel, war das drittschnellste in einem Champions-League-Final. Nur Paolo Maldini (Milan/2005/1. Minute) und Gaizka Mendieta (Valencia/2001/3.) hatten in einem Endspiel schneller getroffen als der ehemalige Junior des FC Basel.

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