Ein Mitarbeiter des hessischen Kunstministeriums hat Tausende historische Bücher gestohlen. In seinem Haus in Darmstadt fand die Polizei mehr als 13’000 gestohlene wissenschaftliche Werke aus Bibliotheken in ganz Deutschland, wie die Staatsanwaltschaft Kassel am Donnerstag mitteilte.
Der überwiegende Teil stamme aus dem 18. Jahrhundert, ein Teil aber auch aus dem späten 17. Jahrhundert. Die Schadenshöhe liegt nach ersten Schätzungen im Millionenbereich. Der mutmassliche Dieb äusserte sich bislang nicht zu den Vorwürfen. Er wurde vorübergehend vom Dienst suspendiert.
Die Polizei kam dem 45-Jährigen auf die Schliche, weil nach seinen Besuchen der Fürstlich Waldeckischen Hofbibliothek in Bad Arolsen regelmässig Bücher fehlten. Als die Ermittler ihn nach einem Bibliotheksbesuch festnahmen, hatte er 53 Bücher in Taschen und seiner Kleidung versteckt.
Die Polizei hatte gehofft, bei einer Durchsuchung des Hauses des Verdächtigen 31 weitere in Bad Arolsen gestohlene Bücher zu finden. Dabei stiessen die Ermittler auf die mehr als 13’000 Bände. Der Mann wurde am Mittwoch wieder auf freien Fuss gesetzt.
Alle Bücher seien inzwischen an einen sicheren Ort gebracht worden, hiess es. Die bestohlenen Bibliotheken sollen benachrichtigt werden.