Die Liechtensteinische Landesbank (LLB) sorgt nach der Affäre um einen Datendiebstahl wieder für negative Schlagzeilen: Die USA werfen ihr Beihilfe zu Steuerdelikten vor. Und nach dem Platzen eines Lombardkredites ist auch der Gewinn eingebrochen. Nun werden Stellen abgebaut.
Bis Ende 2014 will die LLB ihren Geschäftsaufwand um 10 Prozent oder 30 Mio. Fr. drücken. Dazu streicht die Gruppe, zu der auch die Ostschweizer Bank Linth gehört, 80 bis 100 Stellen. Betroffen sein werden Arbeitsplätze in der ganzen Gruppe in Liechtenstein und im Ausland, sagte der neue LLB-Chef Roland Matt am Dienstag an der Bilanzmedienkonferenz in Zürich.
Der Grossteils des Abbaus könne voraussichtlich über natürliche Abgänge, interne Wechsel oder Frühpensionierungen aufgefangen werden. Kündigungen seien jedoch nicht ausgeschlossen. Die Bank zählt 1123 Vollzeitstellen.
Im November hatte die LLB angekündigt, den Zahlungsverkehr und die Wertschriftenverwaltung am Sitz in Vaduz zu zentralisieren. In Uznach SG wurden deshalb 17 Stellen gestrichen, weitere 10 bei der LLB. Synergien will Matt auch in der IT und weiteren Bereichen nutzen.
Gewinneinbruch
Matt hat Mitte Januar die Nachfolge von Josef Fehr angetreten, der nach zwölf Jahren an der Spitze überraschend abtrat. Anfang Februar kündigte die Bank dann an, ihr Gewinn sei 2011 eingebrochen. Wie die LLB am Dienstag präzisierte, fiel das Konzernergebnis um 85,8 Prozent auf 15,4 Mio. Franken.
Die Dividende wird von 3,40 Fr. im Vorjahr auf 30 Rappen gekürzt. Positiv entwickelte sich der Erfolg im Zinsgeschäft und die Hypothekarkredite erreichten mit 8,7 Mrd. Fr. ein Rekordhoch. Der Netto-Neugeldzufluss betrug 572 Mio. Fr. nach 2,7 Milliarden im Vorjahr.
Die LLB-Führung betonte vor Journalisten und Analysten, die grossen Marktunsicherheiten und niedrigen Zinsen hätten die Ergebnisse belastet. Hinzu kamen aber auch eigene Probleme: So musste im September ein Lombardkredit über 49 Mio. Fr. vollständig abgeschrieben werden, weil die als Sicherheit gehaltenen Anlagen illiquid geworden waren.