Ted Ligety nutzte den Weltcup-Riesenslalom in Sölden (Ö) zu einer Machtdemonstration. Der amerikanische Weltmeister nahm der Konkurrenz 2,75 Sekunden und mehr ab. Zweiter wurde Manfred Mölgg (It).
Ein starker Didier Défago rettete mit Rang 5 die Ehre der Schweizer. Er sammelte als einziger des Swiss-Ski-Teams Weltcup-Punkte. Marc Berthod fiel im Final-Durchgang aus. Bei Halbzeit hatte er Platz 15 belegt. Der Rest der Schweizer Equipe qualifizierte sich nicht für den zweiten Lauf (u.a. der enttäuschende Olympiasieger Carlo Janka als 33.) oder trat nicht zum Rennen an (Beat Feuz). Feuz begründete das nicht unerwartete Forfait mit einer Vorsichtsmassnahme aufgrund der Neuschnee-Massen. Zuletzt hatte er mit gesundheitlichen Problemen gekämpft.
Défago büsste auf die Siegerzeit 3,43 Sekunden ein, trotzdem trennten ihn nur 31 Hundertstel von seinem zweiten Podestplatz in einem Weltcup-Riesenslalom. Dritter wurde Marcel Hirscher, der österreichische Titelverteidiger im Gesamtweltcup. Der französische Halbzeit-Leader Thomas Fanara musste sich mit Rang 4 begnügen.
Fanara hatte nicht den Hauch einer Chance, um auch nach dem zweiten Lauf an der Spitze zu stehen. Die vier Hundertstel Vorsprung vom Morgen reichten gegen einen entfesselten Ted Ligety bei weitem nicht. Fanara hätte wohl schon im ersten Durchgang das Nachsehen gehabt, wenn er ähnlich schlechte Bedingungen wie Ligety gehabt hätte.
Ligety liess sich in beiden Läufen durch Schneefall und schlechte Sicht nicht beeindrucken. Die Wetterverhältnisse waren teilweise wie bei den Frauen am Rande der Regularität. Ligety aber unterstrich eindrucksvoll, wieso er der Spezialist schlechthin ist für den Weltcup-Prolog in Sölden. Seit 2007 ist er auf dem Rettenbachgletscher nunmehr fünfmal (!) aufs Podium gestiegen. Im letzten Jahr hatte er ebenfalls gewonnen. Ligety steht jetzt bei zwölf Weltcup-Siegen; alle hat er im Riesenslalom errungen.
Eine Überraschung gelang Adam Zampa. Der slowakische Nobody verbesserte sich im Final-Durchgang von Position 28 auf den 9. Schlussrang. Die Männer aus diesem Land hatten zuletzt zu den Exoten im Ski-Zirkus gezählt. Zampa holte in Sölden erstmals in seiner jungen Karriere Weltcup-Punkte.
Schlussklassement
Sölden (Ö). Weltcup-Riesenslalom der Männer. Schlussklassement: 1. Ted Ligety (USA) 2:36,02. 2. Manfred Mölgg (It) 2,75 zurück. 3. Marcel Hirscher (Ö) 3,12. 4. Thomas Fanara (Fr) 3,23. 5. Didier Défago (Sz) 3,43. 6. Hannes Reichelt (Ö) 3,60. 7. Gauthier De Tessières (Fr) 3,73. 8. Benjamin Raich (Ö) 3,78. 9. Adam Zampa (Slk) 3,81. 10. Matts Olsson (Sd) 4,00. 11. Florian Eisath (It) 4,08. 12. Marcel Mathis (Ö) 4,32. 13. Leif Kristian Haugen (No) 4,34. 14. Ivica Kostelic (Kro) 4,38. 15. Kjetil Jansrud (No) 4,42. 16. Thomas Mermillod Blondin (Fr) 4,49. 17. Jean-Philippe Roy (Ka) 4,75. 18. Roberto Nani (It) 4,91. 19. Tim Jitloff (USA) 5,01. 20. Romed Baumann (Ö) 5,58. 21. Janez Jazbec (Sln ) 5,63. 22. Dustin Cook (Ka) 5,73. 23. Christoph Nösig (Ö) 5,81.
Ausgeschieden im 2. Lauf: Fritz Dopfer (De), Cyprien Richard (Fr), André Myhrer (Sd), Aksel Lund Svindal (No), Stefan Luitz (De), Davide Simoncelli (It), Marc Berthod (Sz).
Ferner, nicht im Final-Durchgang: 33. Carlo Janka (Sz) 2,55. 39. Manuel Pleisch (Sz) 3,45. 42. Christian Spescha (Sz) und Gino Caviezel (Sz) je 3,58. 50. Thomas Tumler (Sz) 4,34. 52. Philipp Schörghofer (Ö) 4,49. – 70 gestartet, 61 klassiert. – Ausgeschieden im 1. Lauf u.a.: Truls Ove Karlsen (No), Massimiliano Blardone (It). – Nicht am Start: Beat Feuz (Sz/Rennverzicht).