Limmattal: Eigenständig und «mehr als eine Erweiterung Zürichs»

Das 30 Kilometer lange Limmattal mit seinen über 200’000 Einwohnerinnen und Einwohnern dürfte bis 2050 um mindestens einen Drittel wachsen. Gemäss dem Projekt «Perspektive Raumentwicklung Limmattal» soll das Gebiet eigenständig bleiben und «mehr als eine Erweiterung Zürichs» sein.

Das 30 Kilometer lange Limmattal mit seinen über 200’000 Einwohnerinnen und Einwohnern dürfte bis 2050 um mindestens einen Drittel wachsen. Gemäss dem Projekt «Perspektive Raumentwicklung Limmattal» soll das Gebiet eigenständig bleiben und «mehr als eine Erweiterung Zürichs» sein.

Vier Planungsteams haben sich damit befasst, wie sich das Limmattal entwickeln soll. Was im Limmattal in den nächsten Jahren und Jahrzehnten räumlich geschieht, ist laut Projektleiter Bernd Scholl für die gesamte Schweiz von Relevanz. Die Vorschläge der Teams wurden zu einer Gesamtbetrachtung zusammengefügt.

Laut einem Begleitgremium darf das in den Kantonen Zürich und Aargau gelegene Limmattal «kein durchgehendes homogenes Stadtband» werden, wie es in einer Mitteilung vom Mittwoch heisst. Vorgeschlagen wird die Definition von drei Teilräumen mit eigenständigen Profilen: Baden-Wettingen bis zum Wasserschloss bei Brugg, Dietikon/Spreitenbach/Killwangen und Zürich-Altstetten/Schlieren.

Das Potenzial der Landschaft soll die Siedlungsentwicklung wesentlich mitprägen. Empfohlen wird, die Freiraumqualitäten eines frei zugänglichen Flussraums weiter zu stärken und die Möglichkeiten für das Wohnen am Wasser künftig vermehrt zu nutzen.

Um attraktive und belebte Ortszentren zu erhalten brauche es auch künftig sowohl den lokalen Detailhandel als auch die grossflächigen Einkaufszentren, heisst es weiter. Die Angebote seien aber noch stärker aufeinander abzustimmen.

Aktive Bodenpolitik

Den Gemeinden wird geraten, eine aktive Bodenpolitik zu betreiben. So sollen Standorte für strategische regionale und kommunale Infrastrukturen bezeichnet und für die Zukunft gesichert werden.

Besonderes Augenmerk legt der Bericht auf die Verkehrssituation, die in der Region schon heute angespannt ist. Die Verkehrsträger im Limmattal müssten zu einem integrierten System verknüpft werden.

Vorrangig realisiert werden soll die Limmattalbahn von Zürich-Altstetten bis Killwangen. Sie wird als Rückgrat des regionalen Verkehrs im östlichen Limmattal bezeichnet. Als dritte Doppelspur am Heitersberg müsse der Honeret-Tunnel gebaut werden.

Ferner werden Veloschnellwege entlang von Limmat und entlang der Bahnlinie vorgeschlagen. Zusammen mit den lokalen Velowegnetzen könne so der Langsamverkehr gefördert werden. Das zusätzliche Verkehrsaufkommen muss gemäss Bericht überwiegend von Velowegen und vom öffentlichen Verkehr bewältigt werden.

Damit der motorisierte Individualverkehr funktionsfähig bleibe, seien bauliche, aber vor allem auch betriebliche Optimierungsmöglichkeiten der Hochleistungsstrassen «vorurteilsfrei zu prüfen».

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