Lindt&Sprüngli plant Einstieg ins Schoggiriegel-Geschäft

Der Schokoladehersteller Lindt&Sprüngli prüft derzeit einen Einstieg ins Geschäft mit Schoggiriegeln. Mit Snacks und Riegeln will der Konzern in den nächsten fünf Jahren jährlich über 100 bis 200 Millionen Franken Umsatz erzielen.

Ernst Tanner hat am Freitag sein Doppelmandat als Konzernchef und Verwaltungsratspräsident von Lindt&Sprüngli abgegeben. Als Verwaltungsratspräsident will er nun ins Schoggiriegel-Geschäft einsteigen. (Archivbild) (Bild: sda)

Der Schokoladehersteller Lindt&Sprüngli prüft derzeit einen Einstieg ins Geschäft mit Schoggiriegeln. Mit Snacks und Riegeln will der Konzern in den nächsten fünf Jahren jährlich über 100 bis 200 Millionen Franken Umsatz erzielen.

Der Markt mit Schoggiriegeln sei ein sehr grosser Markt, vor allem in den USA und in Grossbritannien, sagte Tanner in einem Interview mit der «Sonntagszeitung». Das Unternehmen sei daran, hier im grösseren Stil aktiv zu werden. Tests hätten gezeigt, dass Riegel sehr gut laufen würden. Laut Tanner wächst der Markt in den USA und Grossbritannien rasant.

Tanner, der am Freitag seinen Rücktritt als Konzernchef auf Ende Jahr angekündigt hatte, aber weiterhin Verwaltungsratspräsident des Konzerns bleibt, stellte im Interview fest, dass er die nächsten fünf Jahre dieses Amt innehaben werde. Es könne sein, dass dann der neu ernannte 60-jährige Konzernchef Dieter Weisskopf Verwaltungsratspräsident werde. «Das wäre ganz bestimmt die erwünschte Regelung», sagte Tanner.

Tanner betonte, dass sein Sohn Derek nie Konzernchef von Lindt&Sprüngli wird. «Derek wird das Unternehmen Ende Juni verlassen und seine eigene Firma eröffnen. Wir haben eine Firma in Frankreich gekauft, den exklusivsten Hersteller von Steakmessern. Er kann damit weltweit etwas aufbauen», sagte Tanner.

Laut Tanner hat der neue Konzernchef bereits fast alles ausser dem Marketing und den Ländergesellschaften geleitet. Diese Funktionen werde er nun Schritt für Schritt übernehmen.

Tanner wird Weisskopf dabei weiterhin unterstützen und «ihn an die jährlichen Marketingpräsentationen unserer Ländergesellschaften rund um die Welt begleiten». Seine «Prioritäten» sehe er aber eher in der Verbesserung der Suche nach neuen Talenten, sagte Tanner.

Lindt&Sprüngli hat im vergangenen Geschäftsjahr 3,7 Milliarden Franken Umsatz erwirtschaftet und einen Betriebsgewinn von 520 Millionen Franken erzielt. Das ist zwar etwas weniger als im Vorjahr, doch 2014 betrug das Wachstum sagenhafte 10 Prozent.

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