Die Anmeldefrist für die Nationalratskandidaten bei den Wahlen vom 18. Oktober ist am Montag in den ersten vier Kantonen abgelaufen. Der Aargau und Bern gaben ihre Kandidaten bereits bekannt, Graubünden will am Dienstag informieren und Genf erst am 12. August.
Der Kanton Genf wolle die definitiven Listen abwarten, bevor er informiere, erklärte dessen Staatskanzlei am Montag. Die beiden Kantone Bern und Aargau gaben am Montag bekannt, dass insgesamt 855 Personen für die 41 Sitze des Aargaus und Berns kandidieren. In beiden Kantonen kandidieren leicht mehr Personen für den Nationalrat als vor vier Jahren.
In Bern sind es 567 Kandidatinnen und Kandidaten, 212 Frauen und 355 Männer, die sich für einen der 25 Berner Sitze im Nationalrat bewerben, im Aargau sind es 288 Kandidatinnen und Kandidaten für 16 Sitze – 105 Frauen und 183 Männer. Wegen der Bevölkerungsentwicklung steht dem Kanton Bern ein Sitz weniger im neuen Nationalrat zu und dem Kanton Aargau ein Sitz mehr.
Mehr Frauen kandidieren
In beiden Kantonen steigt bei den Wahlen 2015 im Vergleich zu jenen vor vier Jahren der Frauenanteil unter den Kandidaturen. Im Aargau liegt der Frauenanteil mit 36,4 Prozent um 2,5 Punkte höher als 2011. In Bern liegt er dieses Jahr bei 37,4 Prozent. 2011 war ziemlich genau ein Drittel der Kandidierenden weiblich.
Während im Kanton Bern mit 26 Listen zwei weniger eingereicht wurden, werden die Aargauerinnen und Aargauer mit 23 Listen noch eine Liste mehr wählen können.
Ecopop tritt an
Im Aargau tritt am 18. Oktober erstmals die Vereinigung Ecopop zur Wahl an. Ecopop war im vergangenen Jahr durch die im November abgelehnte Ecopop-Initiative bekannt worden, die eine restriktive Beschränkung der Zuwanderung verlangt hatte. Nicht mehr ins Rennen steigen im Aargau die Schweizer Demokraten.
In Bern für Spannung sorgt die Frage, wie die vor vier Jahren mit Glanzresultaten belohnten erstmals angetretenen Parteien BDP (4 Sitze) und Grünliberale (2 Sitze) bei den Nationalratswahlen abschneiden werden. Vor allem der BDP werden Verluste vorausgesagt.
In Bern stellt sich zudem die Frage, wie sehr die jüngsten Skandale und Skandälchen den Parteien respektive einzelnen Kandidierenden geschadet haben. Im Rampenlicht stehen FDP-Nationalrätin Christa Markwalder mit der Kasachstan-Affäre und SP-Nationalrätin Margret Kiener-Nellen wegen der Steueroptimierungen ihres Ehemannes.