Auf Spanien und Litauen hätten zu Beginn des Turniers nur wenige als Finalisten bei der Basketball-EM getippt. Spanien setzt auf den gross auftrumpfenden Altstar Pau Gasol, Litauen auf das Kollektiv.
Nach dem zweiten EM-Finaleinzug de suite verwandelten Litauens Fans die Strassen rund um das Stade Pierre Mauroy in Lille zur Partyzone. Völlig überraschend hatte das Team um NBA-Center Jonas Valanciunas (Toronto Raptors) am Freitag den WM-Zweiten Serbien im Halbfinal mit 67:64 besiegt. Nun fordert es im Endspiel am Sonntag (19.00 Uhr) Spanien mit Superstar Pau Gasol.
Litauens Trainer Jonas Kaslauskas meinte mit Blick auf den Siegeszug seines Teams süffisant: «2013 haben sie gesagt, wir hätten keine guten Spieler. 2014 haben sie gesagt, wir hätten einen leichten Spielplan gehabt. Was werden sie dieses mal sagen?» Bei der EM 2013 in Slowenien hatte Litauen erst im Final gegen Frankreich verloren, bei der WM im vergangenen Jahr war im Halbfinal gegen die NBA-Stars aus den USA Schluss.
In diesem Jahr wollen es die Balten wissen und sich erstmals seit 2003 wieder Europas Basketball-Krone aufsetzen. Allerdings müssen sie dafür den besten Spieler des Turniers stoppen: Pau Gasol. Der NBA-Profi von den Chicago Bulls spielt den wohl stärksten Nationalmannschaftssommer seiner Karriere und hat die ohne viele Stars zur EM gekommenen Spanier praktisch im Alleingang in den Final geführt. Der Europameister von 2009 und 2011 geht als leichter Favorit ins Endspiel. «Es ist schön, dass wir soweit gekommen sind, aber wir sind noch nicht fertig», so Gasol.