Literaturfestival Leukerbad musste abspecken

Mit Schreibenden wie Lukas Bärfuss, Franz Hohler, Michael Fehr, Nora Gomringer, Sibylle Lewitscharoff und Heiner Goebbels präsentiert das Literaturfestival Leukerbad Ende Juni ein schönes Programm. Mangels Unterstützungsbeiträgen mussten aber Abstriche gemacht werden.

Lukas Bärfuss - hier 2015 am 20. Internationalen Literaturfestival Leukerbad - ist ein gerngesehener Gast im Literatur-Kurort. Dieses Jahr nimmt er unter anderem an einer Gesprächsrunde über Populismus teil. (Archivbild) (Bild: sda)

Mit Schreibenden wie Lukas Bärfuss, Franz Hohler, Michael Fehr, Nora Gomringer, Sibylle Lewitscharoff und Heiner Goebbels präsentiert das Literaturfestival Leukerbad Ende Juni ein schönes Programm. Mangels Unterstützungsbeiträgen mussten aber Abstriche gemacht werden.

«Das Mass an Bürokratie vor allem bei den öffentlichen Geldgebern steigt und steigt. Der Arbeitsaufwand für alle Beteiligten verschlingt immer mehr Kulturgelder, die Qualität leidet», schreiben die Veranstalter im soeben erschienenen Programmheft. Streichposten dieses Jahr seien einige der geplanten «Perspektiven»-Gespräche, heisst es.

Doch auch die abgespeckte Version ist vielversprechend: In der Gesprächsrunde «Kultur und Populismus» melden sich beispielsweise die Autoren Lukas Bärfuss und Robert Menasse zu Wort, ebenso wie die beiden Populismus-Spezialisten David von Reybrouck (Belgien) und Bernd Stegemann (Deutschland). Wohl nicht zufällig stehen dasselbe Thema und zum Teil dieselben Referenten auch auf dem Programm der Solothurner Literaturtage von nächster Woche.

Hohler als literarischer Rattenfänger

Den Auftakt zum Festival bestreitet heuer Franz Hohler. Zusammen mit Rolf Hermann führt er am Donnerstag, dem 29. Juni, die Literarische Wanderung von Kandersteg via Gemmi nach Leukerbad an. Mit drei Stunden reiner Laufzeit und 620 Meter Höhenunterschied ist der Parcours auch für Nichtsportler zu bewältigen, zumal das Gepäck separat transportiert wird.

Auch sonst bleibt das Festival (30.6.-2.7.) seinem Markenzeichen treu: dem ungewöhnlichen Schauplatz. Freitag und Samstag gibt es literarische Spaziergänge durch die Dala-Schlucht, Freitag lockt die Mitternachtslesung auf der Gemmi-Passhöhe.

Auch die stimmungsvollen Alpentherme und andere Kurort-Lokalitäten werden wieder bespielt – ausser von bekannten Schweizer Autoren auch von solchen aus Kurdistan, Frankreich, Deutschland, Bulgarien, Österreich, Mazedonien, Chile, Grossbritannien, den USA, China und der Ukraine.

www.literaturfestival.ch – ab Mitte Juni mit Detailprogramm

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